Mittwoch, 18. Juni 2008

Sydney

Nach meiner Ankunft in Sydney gelangte ich dank eines kostenlosen shuttle services schnell zu meinem Hostel. Mein Hostel liegt in Kingskross, dem berüchtigsten und (angeblich) schlimmsten Stadtteil von Sydney. Zu erkennen ist dieser Stadtteil an einem überdimensionalen Coca Cola Schild das einem nachts den Weg weist.
Sydney ist wohl mit New York zu vergleichen. Die engen Häuserschluchten, die vielen Menschen und Autos. Ich bin hier wirklich in einer Großstadt.
Nachdem ich in meinem Hostel eingecheckt habe, kaufe ich erstmal Essen ein um meinen Hunger zu stillen. Die Preise hier sind sehr hoch sodass ich das erste Mal nur das billigste kaufe, um meine kläglichen Ersparnisse nicht zu sehr anzugreifen. Später wandere ich durch die nächtlichen Straßen, bestaune die Wolkenkratzer zu beiden Seiten, verneine höflich die Einladungen diverser Nachtclubs und knabbere ab meinem Apfel. Ein kleiner Luxus muss schließlich sein.
Nachts schlafe ich nur mittelmäßig. Ich schlafe oben und der Kerl unter mir meint, einen One-Night-Stand im 8-Bett-Zimmer haben zu müssen. Da liege ich nun in meinem wackelnden Bett und grinse vor mich hin..jaja, das ist Sydney 
Am nächsten morgen gehe ich zeitig los. Ich eröffne ein Konto bei der Commonwealth Bank of Australia. Die Hauptstelle liegt in einem riesigen pompösen Gebäude in der Stadtmitte. Die hohen Marmorsäulen und Goldverzierungen lassen auf großen Reichtum schließen…dann bin ich hier ja genau richtig 
Danach laufe ich erst einmal wieder nachhause. Drucke meinen Lebenslauf etc. aus und mache mich wieder auf den Weg in die Stadt. Leider ist das Geld für mein Lunch für die Druckkosten draufgegangen. Immerhin erreiche ich so in Rekordzeit meine Traumfigur ;-)
Leider konnte ich ohne Termin nur bei einer Agency vorsprechen und bin nicht ganz sicher, inwiefern die mir weiterhelfen können. Ein Wettlauf mit der Zeit, wenn ich in spätestens 2 Wochen keinen Job gefunden habe, sitze ich auf der Straße…ich überlege mir auch, aus Sydney wegzugehen und einen Job als Cowboy auf einer Ranch anzunehmen. Mein Plan B falls alles schief geht. Auch Traktor fahren wird hier gut bezahlt, muss ich mir nur schnell mal beibringen  Werde jedenfalls so tun als ob ich es könnte, wenn ich draufsitze.
Irgendwie kann ich mich noch nicht dazu durchringen, auf dem Bau oder in einem Kaffee zu arbeiten, wahrscheinlich alles nur eine Frage der Zeit *grins*
Soviel von mir…

Lieben Gruß,
euer Christian

Montag, 16. Juni 2008

Der Koffer geht nicht zu...

...oder vielmehr der Rucksack. Ich bin wieder in Auckland, Neuseeland. Doch wie ich hierher kam, ist eine Geschichte, die erzählenswert ist:

Sonntag morgen 7 Uhr, Nadi International Airport, Fiji. Zwei müde Gestalten begeben sich zu der langen Schlange am Check-In Schalter. Die Augen halbgeöffnet, den Rucksack hinter sich herziehend reihen wir uns in die Schlange ein. Ich erkenne nach einigem blinzeln, dass vorne auf den Bildschirmen unser Flug angezeigt wird. Gut, denke ich, immerhin stehen wir in der richtigen Schlange. Die Lautsprecherdurchsagen beachten wir kaum. Nur das Wort "delayed" können wir heraushören. Die Leute in unserer Schlange werden unruhig. Es wird getuschelt, geflüstert und schließlich laut geflucht. Anscheinend hat sich unser Flug verspätet. Endlich stehen wir am Check-In Schalter. Die Frau erklärt uns mit einem entschuldigen Lächeln, dass unser Flug um 12std verschoben wurde!!!
Freddi und ich schauen uns an.
12std sind eine lange Zeit. Wir haben kein Geld mehr, sind schweine müde und der Flughafen ist nicht gerade ein netter Ort um dort eine lange Zeit zu verbringen.

Wir schauen die Frau am Schalter ernst an. Wir erklären ihr, dass wir unbedingt um 16 Uhr in Auckland sein müssen, Geschäfts Termin. Sehr wichtig!
Kurzerhand bekommen wir die beiden letzten Plätze im nächsten Flieger nach Christchurch. Der geht leider in 10 min und so rennen wir wie die bekloppten durch den Flughafen, "this is the final call for Mr. Kuester and Mr. Slezak" in den Ohren, drängeln uns überall rücksichtslos vor und schaffen es gerade noch ins Flugzeug. Alle anderen Passagiere warten schon auf uns, und manch rügender Blick trifft uns als wir uns durch die Sitzreihen quetschen.


Was bisher geschah:
Samstag morgen sind wir aus unserem Hostel an der Coral Coast ausgescheckt und 2.5std mit einem alten klapprigen Bus der an den Bergen fast stehen blieb, Richtung Nadi gefahren. Auf dem Weg wollten wir uns noch den 7. schönsten Strand der Welt anschauen. Von einer Bushaltestelle aus nahmen wir ein Pickup-Taxi, also einfach einen Bauern der uns auf seiner Ladefläche mitnahm. Am Strand angekommen fing es dann in Strömen an zu regnen aber wir trotzten der Witterung und machten auch noch einen Ausritt zu Pferde.
Danach verhandelten wir dann mit einem Taxi, um direkt nach Nadi in unser Hostel gefahren zu werden. Nachdem wir das Auto durch anschieben gestartet hatten, gings los. Für nur 14$, also weniger als 7 Euro fuhren wir mehr als 1 Stunde nach Nadi, waren noch schnell in einem Surfschop und ckeckten dann im Hostel ein.
Leider hatte ich meine Kredikarte im Laden vergessen und da dieser schon zu hatte und wir am nächsten morgen schon früh abflogen, musste ich sie dann sperren lassen! Dann habe ich noch meinen Pullover an der Coral Coast vergessen aber hoffe, dass ihn zwei deutsche Mädels für mich mitnehmen.

In Christchurch haben haben wir dann noch Celia, eine ehemalige Voluntärin von Hohepa getroffen, somit hat sich unser Aufenthalt dort sehr gelohnt. Zurück in Auckland stellte sich dann leider heraus, dass mein Rucksack abhanden gekommen war. Er kam dann Abends mit dem Taxi :-)

Jetzt habe ich gerade fertig für Australien gepackt. Mein Rucksack wiegt garantiert mehr als 20kg aber dass werde ich dann morgen sehen ;-) Bis jetzt habe ich auch noch kein Hostel etc. gefunden. Bin mal gespannt wies ausgeht.

Donnerstag, 12. Juni 2008

Fiji - Eindruecke

Nach eineinhalb Wochen auf kleinen Inseln und an traumhaften Straenden bin ich nun wieder auf der Hauptinsel Viti Levu, zwischen Nadi und Suva. Nach Sonnenschein und Hitze koennte der Kontrast nicht groesser sein: es regnet wie aus Eimern.
Ich bin natuerlich seehr entspannt, tue nicht viel. Bei dem regen lese ich nur oder surfe im internet. Meine letzte Insel war winzig, du haettest einen Ball von einem Ende zum anderen werfe koennen! Das war natuerlich sehr exotisch :-) Bin dort auch mit einem Katamaran gesegelt, natuerlich allein. Ansonsten bin ich mit Haien geschnorchelt, mit Manta-Rochen geschwommen und habe an den schoensten Riffen geschnorchelt. In der Haengematte unter Palmen gelegen und das tuerkise Wasser bewundert. Ausserdem war ich fischen, habe mit einem Octupus gekaempft, mich am Riff verletzt, Palmwein getrunken und eingeborenen Doerfer besucht. Wirklich ein Traum dieses Land.
Allerdings holt einen die Wirklichkeit auf der Hauptinsel dann wieder ein. Die Armut, die alten Busse die du vielleicht aus Afrika kennst, Bauern die Ihre Felder mit Ochsengespannen pfluegen und Kriminalitaet, die ich nur in Form von vielen Sicherheitsleuten, hohen Stacheldrahtzeunen und Wachhunden erahnen kann. Ausserdem wird einem geraten, Abends selbts fuer nur 100m ein Taxi zu nehmen. Ich werde deswegen auch nicht nach Suva, der Hauptstadt Fijis gehen, da es dort wohl sehr schlimm sein soll.
Durch Gespraeche mit Fidjianern habe ich erfahren, dass gerade die jungen Leute die Polizei und die Militaerdiktatur hassen und es regelmaessig Kaempfe zwischen Polizei und Jugendlichen gibt. Jedern wartet Sehnsuechtig auf Neuwahlen und beschwert sich ueber die Preise, die durch die mehrfachen Putsche und Embargos der umliegenden Laender unglaublich in die Hoehe gestiegen sind.

Soviel von mir. Gruss an alle und bis zum naechsten Mal,
euer Christian