Samstag, 11. Oktober 2008

Kakadu National Park

Es ist Dienstag der 7. Oktober. Nadja, Silke und Ich fahren morgens noch schnell zum Woolworth einkaufen für den Trip. Danach geht’s zur Tankstelle tanken und Eis für die Kühlbox kaufen…dann geht es endlich los in den Kakadu National Park.
Nach ca. 200km sind wir da. Es ist schon Mittag, der Himmel ist leicht bewölkt. Die ersten Wolken der aufkommenden Regenzeit rücken heran, legen einen leichten Schleier vor die brennende Sonne, tauchen alles in ein leicht gedämpftes Licht. Es ist ca. 40 Grad und sehr feucht. Der Schweiß läuft uns trotz Fahrtwind herunter und wir lechzten nach einem Bad im kühlenden Nass. Doch um uns herum ist nur glühender Sand, heiße Steine und ein paar verbrannte Gräser und Bäume.
Der Kakadu National Park selbst ist erstaunlich grün. Hier gibt es selbst in der Trockenzeit genug Wasser für Pflanzen und Tiere.
Wir erkundigen uns als erstes beim Ranger nach den Sehenswürdigkeiten und brechen dann gen Norden auf, zu unserem ersten Ziel: Ubirr.
Dort wandern wir in der Mittagshitze durch eine zerklüftete verbrannte Felslandschaft. Es riecht nach Feuer…am Horizont türmen sich die Rauchwolken von fernen Waldbränden.

Abends fahren wir auf einen Busch-Campingplatz. Die Toiletten und Duschen sind sehr spartanisch aber nach der Hitze des Tages ist jeder Wassertropfen auf der Haut eine Erfrischung. Wir betreten die Anlage allerdings nur sehr vorsichtig. Ich checke die Toiletten und Duschen genau aus Angst vor Spinnen oder Schlangen. Wir bauen die Zelte auf und Kochen. Um uns herum das sirren der Moskitos die sich in der Aufkommenden „Kühle“ (30°C) hervor wagen und die Fliegen ablösen, die uns schon den ganzen Tag geplagt haben.
Fliegen sind ein großes Problem in Australien. Gerade im Outback und im Busch sind sie zahllos vorhanden und ihre Fähigkeit, einem immer ins Gesicht zu fliegen, zielsicher die Nase, den Mund oder die Augen zu treffen machen sie zu einer größeren Plage als die Moskitos, da man diese wenigstens mit einem Spray etc. abwehren kann.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Nourlangie. Dort bestaunen wir die gut erhaltenen Aboriginie Felsmalereien.


Von hier aus geht es weiter zu den Jim Jim & Twin Falls. Endlich Offroad! Wir fahren ca. eine Stunde über eine rote Staubstraße. Trotz der Gefahr des Schleuderns fahre ich ca. 80km/h da die Straße stark „corrugated“, also sehr ausgefahren und „gerillt“ ist. Bei der hohen Geschwindigkeit springt das Auto weniger und wird somit nicht so stark belastet.

Für die letzten 20km brauen wir 2 Stunden. Die Straße hat sich zu einem schmalen Offroad Track entwickelt. Es geht über steile Hügel, Geröll, durch große Wasserlöcher und durch tiefen Sand. An einer Stelle durchfahren wir sogar einen Fluss. Kein Problem mit meinem Jeep. Wir lassen die Hände jedoch lieber im Auto…Salzwasserkrokodile bevölkern die Flüsse und Seen hier und vom Baden wird strengstens abgeraten.
Wir schlagen unser Nachlager auf und gehen früh zu Bett.
Am nächsten Morgen stehen wir schon um 6 Uhr auf, um in der Morgenkühle zum Ursprung der Wasserfälle zu laufen. Nach einem steilen Aufstieg folgen wir einem ausgetrockneten Bachlauf mitten durch den Busch. Um uns herum das Krächzen der Kakadus und das Zirpen der Grillen. Am Ziel angekommen werden wir mit einem wundervollen Ausblick belohnt!

Unser nächstes Ziel ist Yellow Waters. Eine Sumpflandschaft die mit ihrem krassen Grün einen starken Kontrast zu der umliegenden verdorrten Landschaft bildet. Das Wasser wimmelt von Krokodilen und bei jedem Rascheln im Gebüsch erwartet man, dass ein Krokodil aus dem Gebüsch stürzt um einen zu fressen.
Wir genießen einen wundervollen Sonnenuntergang und gehen im nächsten Roadhouse einen trinken…zur Feier des Tages


Unser letztes Ziel ist Maguk. Nach 10km Staubpiste sind wir am Ziel und wandern zu einem großen Plungepool, einem kleinen See mit einem Wasserfall und wundervoll klarem Wasser. Trotz der Krokodil Gefahr können wir der Versuchung nicht widerstehen und springen ins kühle Nass. Um den Leser zu beruhigen muss ich sagen, dass noch eine Touristengruppe den See bevölkerte und wir hofften, dass das Krokodil die Touris bevorzugen würde

Nach 4 Tagen Kakadu geht’s auch schon wieder zurück nach Darwin. Wir sind über 1000km gefahren und hatten jede Menge Spaß.

Morgen fahre ich dann mit Moritz, ebenfalls einem Deutschen in den Litchfield National Park und durch die Kimberleys die Westküste runter über Broom nach Perth. Auf dem Weg wollen wir irgendwo als Cowboys auf einer Cattle Station arbeiten…Ich werde nun ca. 6 Wochen ohne Internet oder Handy sein…also versucht erst gar nicht mich zu kontaktieren

Gruß, Christian

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