Freitag, 3. Juli 2009

5 Monate Cattle Station

Nach langer Zeit habe ich mal wieder eine ruhige Minute gefunden die garnicht lange genug sein kann, um alles zu erzaehlen was mir so alles passiert ist.

Ich bin nun mehr seit 5 Monaten auf meiner Cattle Station im Outback Australiens und kann garnicht fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist. Hier ist man so abgeschottet und lebt von Tag zu Tag dass man keine Relation zur Zeit hat.

In den letzten Wochen lief alles so wie immer...nachdem ich wieder unten auf meiner Station (Maryvale) bin und das fuerchterliche Neuseelaendische Paerchen gekuendigt hat, leite ich mal wieder mit einem deutschen Maedel, Vera 19, die Station. Doch der Frieden waehrt nicht lange. Durch die Regenfaelle im Norden kann mein Boss auf seiner Station keine Rinder trappen und so kommt die ganze Bande, 15 Leute und 5 Autos runter um hier ein Muster zu machen. Wie schon im Maerz trieben wir die Rinder mit einem Helikopter, auf Motorraedern, Quads und mit 4 4WDs zusammen. Ich war mal wieder auf dem Motorrad und da ich nun schon etwas sicherer bin, fuhr ich natuerlich auch schneller...deswegen flog ich in den 4 Tagen auch drei mal uebel hin. Diesmal nicht nur vom Motorrad sondern ueber den Lenker. Jedes Mal jagde ich ein paar Rinder, raste wie ein bekloppter querfeldein und sprang ueber Huegel Buesche. Doch die flache Landschaft truegt. Metertiefe Auswaschungen ziehen sich durch die Hueglige Landschaft, hier und da ein Fluss mit teilweise bis zu 8m hohen Ufern und diese erkennt man erst recht spaet. Mein erster Sturz passierte in einem tiefen sandigen Fluss wo ich wegen das weichen Sandes schnell durchfahren musste, aber leider einen liegenen Baumstamm in der Mitte uebersah...und im hohen Bogen gings ueber den Lenker...zum Glueck war der Sand weich und ich landete nach einem Salto so gut es ging. Hierbei hatte mich keiner Gesehen so dass es mir nicht peinlich sein musste...mein zweiter Sturz war so aehnlich doch wurde leider gesehen und mein dritter war der schlimmste da ich so schnell fuhr und das Loch ca. 60cm tief war und senkrechte Waende hatte und ich mit 50kmh nur noch hochspringen konnte um nicht am Lenker haengen zu bleiben. Doch selbst dieser sehr harte Sturz der mich fuer ein paar Sekunden betaeubt am Boden verweilen liess, konnte mir nichts anhaben...ich sollte noch erwaehnen dass ich lediglich einen Helm trug und ansonsten nur t-Shirt und Jeans. Da hat der christian mal wieder Glueck gehabt.
Ansonsten tat mein ganzer Koerper schon am 2. Tag weh und mein Hintern war nach dem 4. Tag auf dem Bike nur noch gruen und blau.
Danach gings sofort zum Draften, also sortieren und kastrieren, dehornen, marken und branding. Diese Arbeit haengt mir wirklich zum Hals raus und ich wesentlich anstrengender weil man die ganze Zeit von Bullen attakiert wird und das staendige ueber den Zaun springen einfach erschoepfend ist. Nicht zu vergessen der ganze Staub der einem die Sicht vernebelt und das Gesicht in eine schwarze Maske verwandelt. Dann ist man von oben bis unten voll mit Blut und Kot, die blutigen Haende halten ein noch blutigeres Messer mit dem Mann gerade einen Bullen entmannt hat.
Naja, auch das geht vorueber und eines morgens wuehlt man bibbernd im eisigen Schlamm um mal wieder eine Wasserleitung zu reparieren.
Ich denke am Ende des Monats ist ein guter Zeitpunkt um wieder auf reisen zu gehen!!!

Leider werden mich meine Eltern doch nicht besuchen kommen und so wird mein naechstes Ziel wohl Cairns sein!

Alles Gute euch daheim,
euer Christian

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