Dienstag, 13. November 2007

Ja, ich lebe noch...!


Hey ihr daheim,
Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet...das liegt daran, dass hier einfach zuviel passiert und ich ehrlich gesagt auch etwas faul geworden bin :-)
Ich bin in letzter Zeit viel umher gereist, plane nebenbei schon meinen Trip auf die Suedinsel und habe mich entschlossen, noch ein Weilchen im Ausland zu bleiben...wie lange, weiss ich selbst noch nicht!

Im Mai 2008 werde ich nach Australien fuer mind. 3 Monate gehen, danach wahrscheinlich Fiji, Indien, China und New York...wie lange das alles geht, haengt vom schnoeden Mammon ab... ich denke aber, dass ich so ca. in einem Jahr wieder da bin, also Dezember 2008...

Mir gehts wunderbar, hier unten wirds so langsam richtig Sommer und dass bald Weihnachten vor der Tuer steht, wuerde mir nichtmal im Traum einfallen! Und so werde ich die Adventszeit wohl surfend und sonnebadend am Strand verbringen, waehrend in Deutschland schon das erste Schneechaos wuetet.

Die Fotos die ihr hier seht, sind eine kleine Auswahl aus meinem schnell wachsenden Archiv das beinahe taeglich erweitert wird. Ich wuensche euch eine wundervolle Adventszeit und melde mich demnaechst mal wieder...


Sonnenbrille,
Hut,
Sonnencreme,
Liegestuhl,
ein Bierchen,
Freundin...alles dabei, auf gehts zum Strand :-) Man sieht sich!

Freitag, 21. September 2007

Central Plateau


Der Fruehling kommt...die Sonne verdraengt die Regenwolken und die Temperatur steigt; mit ihr auch die Laune jedes Einzelnen. Entenfamilien strutzeln froehlich durch die Strassen und verursachen so manchen Stau und Auckland atmet auf, die kalte Jahreszeit ist vorbei, nun kann der Sommer kommen.

HOHEPA Auckland haette sich seinen 10. Geburtstag nicht besser aussuchen koennen. Von der Einweihung eines kleinen Marae's (Versammlungshaus der Maori), einem Theaterstueck der Residents fuer die 300 geladenen Gaeste bis zu einem riesigen Tanzball geht die dreitaegige Feier. Schon in den Wochen vorher wird gebacken und geputzt, geschmueckt und poliert.

Der Geburtstag selbst war fuer jeden spannend und fuer manche auch arbeitsintensiv:-)
Trotz allem habe ich die Festlichkeiten sehr genossen und trage immer noch stolz mein HOHEPA T-Shirt mit dem schoen verschlungenen HOHEPA-Logo...
Sarah kam Anfang des Monats an und arbeitete waehrend des 10. Anniversary in HOHEPA.
Nach dem Anniversary hatte ich eine Woche Urlaub in der ich mit Sarah reisen gehen wollte. Die ersten 1.5 Tage begleitete uns noch Marlena, eine deutsche Freundin von mir.

Unser erstes Ziel war Coromandel, eine Halbinsel ca. 200km suedlich von Auckland.


Dort verbrachten wir 2 wundervolle Tage mit Sonnenschein und blauem Meer welches leider trotz seiner einladenen Farbe immer noch empfindlich kalt war.

Auf einem Bushwalk schafften wir es dann auch noch, uns ein wenig zu verirren, was im Nachhinein wirklich sehr spannend war :-)
Von dort aus fuhren Sarah und ich dann ueber Mount Maunganui in das "Central Plateau" Neuseelands.

Von Tauranga ueber Rotorua bis Taupo und schliesslich bis Napier ging unsere Reise in den Sueden. Auf dem dem zurueck machten wir noch einen kleinen Abstecher (400km) an das East Cape, den oestlichsten Punkt Neuseelands.

Zwischen Rotorua und Taupo liegt ein grosses Thermalgebiet mit vielen heissen Quellen , Geysiren und Vulkanen.

Dank Insiderwissen und dem "LonelyPlanet" fanden wir auch einen versteckten heissen Bach und kamen so zu einem wundervollen Bad unterhalb eines kleinen Wasserfalls mit ca. 40 Grad warmen Wasser.

Im "Tongariro National Park" wollten wir eigentlich das "Tongariro Crossing" machen, eine 12std Wanderung die ueber Vulkane und Bergpaesse fuehrt, allerdings war das Wetter zu schlecht und somit die Wanderung zu gefaehrlich. Trotzdem fuhren wir dann noch ins Skigebiet. Es ist wirklich faszinierend, wie kontrastreich die Natur Neuseelands ist.

Auf dem Weg in die Berge fuhren wir lange durch die gruenen Landschaften des Nationalparks bis sich urploetzlich schneebedeckte Gipfel vor uns erstreckten, wie aus dem Boden gestampft. Nach ca. 2.5 Jahren ohne Schnee war das fuer mich ein wundervoller Anblick.
Wie immer verschatzt man sich mit den Entfernungen in Neuseeland. Dachten wir, 450 km nach Napier sollte man doch in hoechstens 5std schaffen, fuhren wir dann doch nahezu 8std, die grossen Strassen hier sind von der Groesse her mit den Bundesstrassen in Deutschland zu vergleichen, nur dass alle paar Meter eine 30kmh Kurve kommt, gerade Strecken sind hier selten.

In Napier besuchten wir Elisa welche dort ja gerade (wieder) in HOHEPA Hawkes Bay arbeitet. Am gleichen Abend fuhren wir dann ans East Cape.

Eine wirklich wilde und einsame Gegend Neuseelands ohne Mobilfunk und mit sehr wenig Tankstellen, dafuer aber um so mehr Loechern in der Strasse sowie manchmal einfach auch nur Kieswegen. Die letzten 20km zum East Cape fuehrten dann nur noch ueber eine ausserst schmale und auf der einen Seite 20m ins Meer abstuerzenden Gravel Road, was fuer ein Abendteuer! Ich hatte wohl noch sie soviel Spass am Autofahren wie hier :-) Am morgen standen wir zeitig auf um den Sonnenaufgang zu bewundern.

Das East Cape ist dafuer beruehmt, mit Ausnahme von ein paar Inseln der oestlichste bzw. naechste Punkt zur Datumsgrenze zu sein und somit waren Sarah und ich am Montag morgen mit die ersten Menschen auf der Welt, die die Sonne aufgehen sahen.

Dafuer nehmen wir Romantiker schon mal 400 km in kauf :-)
In Auckland angekommen wurden wir komisch angeschaut..."ihr seid schon zurueck?" kam die Frage aus aller Munde... Wir hatten uns um einen ganzen Tag vertan und waren zu frueh nachhause gefahren!

Wir hatten so locker und leicht gelebt, mit dem Van immer auf einsamen Parkplaetzen irgendwo in der Natur geschlafen, das Handy ausgestellt, dass wir einfach nicht mehr wussten, welcher Tag gerade war.

Mittwoch, 5. September 2007

Coromandel

Hey ihr lieben,
hier kommt das Video zu meiner ersten Reise:

Coromandel - MyVideo

Mittwoch, 22. August 2007

Coromandel


Endlich reisen...Habe am Wochenende meine erste groessere Reise unternommen. Es ging nach Coromandel, einer wirklich wunderschoenen Halbinsel im Osten der Nordhalbinsel. Dank der excellenten Beratung von Moritz, einem Volunteer hier, war mein 2.5 taegiger Ausflug wirklich der Hammer zumal das Wetter auch noch mitspielte.
Zum ersten Mal den Campingkocher benutzen, zum ersten Mal in meinem Van schlafen, zum erstenmal 60std allein sein...ohne Guys etc. pp.

Die Strassen auf meiner ca. 600km langen Tour waren wie immer abenteuerlich und teilweise wirklich haarstraeubend. Dafuer waren die Plaetze die ich besuchte um so schoener. Mein Uebernachtsplatz war an einem schoenen Strand mit wirklich blauem Meer welches mich sanft in den Schlaf rauschte. Mein zweiter Uebernachtsungsplatz war auf einem Berg, ueber einer Bucht mit ebenfalls klaren blauem Wasser und einem Sonnenuntergang der romantischer haette nicht sein koennen.

Da ich ja gerade so auf den Geschmack gekommen bin, werde ich naechstes Wochenende vielleicht gleich nochmal losfahren. Diesmal aber wahrscheinlich mit einem Freund von den Osterinseln und einer Fidji-Indischen Freundin. Mal sehen...
Am 3. September kommt dann ja auch noch Sarah!!! Juhuu!!!!!!! Sie wird eine Woche in Hohepa wohnen und arbeiten und dann werden wir eine Woche reisen!!!
Bis dahin, alles Gute euch da drueben,
euer Christian

P.S. Meine Modelkarriere wurde leider verschoben, da ich an dem neuen Termin nicht kann...

Samstag, 18. August 2007

Update...


Ich bin jetzt schon 3.5 Monate hier doch es fuehlt sich so an, als waere ich erst gestern angekommen...Die Arbeit macht wie immer spass und ist sehr abwechslungsreich. So langsam fange ich nun auch an, die etwas fernere Umgebung auszukundschaften. Mein letzter Trip fuehrte mich nach Whatipu, einem abgelegenen Strand der nur ueber gravel-roads, also Kies und Erd-"Strassen" zu erreichen ist.

Zum Glueck bin ich gerade AA-Member geworden, so heisst der hiesige ADAC, und habe keine Angst mehr, irgendwo stecken zu bleiben...Der Weg fuehrt als erstes durch einen kleinen Fluss. Mit meinem Van natuerlich kein Problem auch wenn der Hinterradantrieb sehr stoert, da der Motor vorne ist und somit nur wenig Gewicht auf die treibenden Raeder kommt was wiederrum zu schlechtem Grip fuehrt. Die kleine Strasse schlaengelt an Bergen entang, durchquert feuchte Bush-Taeler und erklimmt wieder luftige Hoehen. Der Strassenbelag wechselt von Kies zu Schlamm, roter Erde und jeder Menge Loecher. Palmen und Farne streifen das Dach meines Vans waehrend ich vorsichtig um die engen Kurven steure, immer in der Hoffnung niemand zu begegnen. Die weite Fahrt hat sich wie immer gelohnt. Der Strand erstreckt sich Kilometerweit, der salzige Wind verwirrbelt meine Haare und der schwarze Sand faerbt meine Schuhe :-)

Wie der Zufall will, treffe ich an diesem immens grossen Strand dann auch noch einen anderen Volunteer aus Hohepa der wohl den selben Einfall wie ich gehabt hatte und einige Stunden frueher losgefahren war.

Im Moment toben Fruehjahrsstuerme ueber das Land, im Norden sind viele Ueberschwemmungen und es regnet ununterbrochen. Das Gras ist so nass, dass man tief einsinkt, selbst wenn es in den letzten Stunden nicht geregnet hat.
Ich fahre oft in meiner Freizeit umher, treffe mich mit Freunden zum Lunch oder unternehme etwas auf eigene Faust. Das Leben hier ist wirklich leicht und locker!
Bis zum naechsten Mal, eine lange Umarmung und einen lieben Gruss,
euer Christian

Samstag, 11. August 2007

Neuseeland halt...

Hier nur mal ein kurzes Erlebnis welches eindeutig fuer den Charakter Neuseelands steht:
Ich fahre auf einer grossen Strasse und ploetzlich stoppt der ganze Verkehr... Der sonst so hektische Verkehrsfluss kommt voellig zum Erliegen. Eine fuer Auckland undgewohnte Ruhe tritt ein. Nach einigem Warten kommt das "Hindernis" in Sicht. Eine Entenfamilie watschelt froehlich ueber die Strasse und jeder wartet seelenruhig, bis alle den rettenden Buergersteig erreicht haben.

Mittwoch, 8. August 2007

Kurzer und bündig...

Hey ihr lieben,

Ich melde mich diesmal nur sehr kurz: Mir gehts sehr gut, ich bin mehr oder weniger gesund aber dafür sehr munter! Ich bin gerade dabei, mein erstes Auto zu verkaufen und nebenbei bereit ich mich schon auf meine "Modellkarriere" vor, also Choreographie lernen etc. Dann kommt ja auch schon bald Sarah und ausserdem kamen gerade 2 neue Voluntäre an sodass es auch hier viel zutun gibt.
Das wars von hier...lasst es euch gutgehen und bis bald,
euer Christian

Sonntag, 22. Juli 2007

Der Schein trügt…

Der Schein:
Ich war auf einer Party, einer Party mit besonderen Menschen…Nein, keine Behinderten! Ich war auf einer Fidji-Indischen Party. Das Haus konnte ich gar nicht verfehlen. Die indische Musik drang bis auf die Straße und viele Autos waren kreuz und quer vor dem Haus geparkt. Am Eingang empfing der Gastgeber, ein streng dreinblickender Mann. Ich fühlte mich zuerst etwas unwohl, denn ich war vermutlich der einzige „weiße“, aber nachdem mir ein Mädchen etwas zurief was mir als: „Du siehst heiß aus!“ übersetzt wurde, war auch für mich das Eis gebrochen! Nachdem ich so vielen Leuten vorgestellt wurde, dass das Namens-Karrussel in meinem Kopf sich immer schneller und schneller zu drehen begann, flüchtete ich mich ein eine gewohnte Tätigkeit: Filmen und Fotografieren. Junge Mädchen in indischer Tracht gingen mit kleinen

Süßigkeiten-Tellern umher und der Gastgeber höchst persönlich erkundigte sich nach dem Wohlbefinden eines jeden Einzelnen. Die Geräuschkulisse aus Fidjian, Hindi und Englisch sowie indischer Musik war einzigartig. Jeder der über 70 Gäste war in Feierstimmung und selbstverständlich gut gekleidet: die Frauen trugen Saris, Goldschmuck und den roten Punkt auf der Stirn, die Männer Anzüge und schwarze Schuhe. Die Dekoration war schrill und farbenfroh, wenn auch ein wenig kitschig. In der Mitte der Gesellschaft konnte ich bald den Grund des Ganzen erspähen. Ein kleines Mädchen, zu dessen zweitem Geburtstag diese Party gegeben wurde. Nachdem auch der letzte Gast eingetroffen war, wurden Reden gehalten und englische sowie indische Geburtstagslieder gesungen. Danach wurde die große (und nach Kiwi-Art unendlich süße) Torte angeschnitten und das Geburtstagskind legte seinen Eltern und Verwandten ein Stück Kuchen in den Mund. Nachdem die Zeremonie vollzogen war, ging die Party erst richtig los. Die langen Tische bogen sich unter einer Vielzahl von indischen Speisen und Spezialitäten welche auf traditionelle Weise in der Erde gebacken wurden. Mein westeuropäischer Gaumen erlebte eine ihm noch nie da gewesene Geschmacksvielfalt- und Intensität. Neben dem reichhaltigen Essen floss auch der Alkohol in Strömen und so wurde nach kurzer Zeit geklatscht und getanzt. Auch ich wurde oft zum Tanzen aufgefordert. Zuerst war mir das etwas peinlich, da der indische Tanzstil mir bis dahin noch nicht so geläufig war, aber nachdem ich mich mehrmals unter dem Vorwand, noch einige Fotos schießen zu müssen, davon geschlichen hatte, wurde ich letztendlich mit Gewalt auf die Tanzfläche gezerrt. Nachdem der erste Schock überwunden war, machte das Ganze riesig Spaß. Es war wie in einer Art Traum. Die Musik, die Farben, die Menschen… Die Szene könnte aus Bollywood stammen!

Die Wahrheit:
Ich habe hier in Neuseeland eine gute Freundin gefunden. Sie kommt aus Fidji. Eines Tages fragte sie mich, ob ich nicht bei dem Geburtstag ihrer Nichte Fotos machen und filmen könne. Im gleichen Atemzug warnte sie mich aber: Du wirst in eine völlig andere Gesellschaft geraten, eine von Männern dominierte Gesellschaft. Also sei nicht zu nett, sprich nicht zuviel mit den Mädchen und berühre ja kein Mädchen! Wenn du irgendetwas brauchst, wird dir mein Bruder helfen, denn ich darf nicht zuviel in deiner Nähe sein.
Um ehrlich zu sein, ich war etwas geschockt, als ich das hörte…und genau deswegen bin ich hingegangen.
Es ist später am Abend, die meisten sind angeheitert und die Stimmung ist gut. Selbst der Gastgeber, der Vater meiner Freundin, hat gute Laune und scherzt mit jedem. Das ist für ihn leider eher ungewöhnlich, denn er ist ein gestrenger Mann der viel von Tradition hält. Die Tradition verbietet Mädchen unter anderem eine Beziehung vor der Ehe. Jedes mal, wenn meine Bekannte mit einem Mann gesehen wird, muss sie ihren Eltern Rede und Antwort stehen. Es kostet sie viel Kraft, ihrem Vater verständlich zu machen, dass die Männer nur Freunde oder Klassenkameraden sind. Ihre Brüder sind hier auch nicht sehr hilfreich, denn sie stehen auf der Seite ihres Vaters.

Sie ist gutgelaunt. Sie tanzt gern und liebt Partys. Sie umarmt ihren Vater oft, genießt seine fröhliche und offene Art. Sie sagt ihm, wie sehr sie ihn liebt, wie sehr sie seine offene Art genießt. Er fühlt sich geschmeichelt…

Sie weint bitterlich, ihre Freundinnen und Freunde versuchen sie zu trösten. Mit tränenerstickter Stimme flüstert sie: „ Er hat sich nicht geändert. Er hat mein Herz gebrochen und meine Kindheit zerstört! Warum tut er das, ich will doch nur glücklich sein!“
Ihr Vater hat ihr trotz seiner guten Laune so nebenbei noch einmal klargemacht, was Sache ist.
Einer der älteren Männer steht auf und kommt zu ihr: „Bitte hör auf zu weinen, du verdirbst die Stimmung, Danke!“

Sie ist 24 Jahre alt und studiert Sozialwissenschaften an der Uni Auckland. Sie kommt aus Fidji.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Busy…


Hey ihr lieben, hab mich lange nicht mehr gemeldet. Das liegt daran, dass ich einfach keine Zeit hatte. Die letzten Wochen habe ich 7 Tage die Woche und 10-12std am Tag gearbeitet. Nachdem ich letzen Donnerstag fuer einen Bekannten eingsprungen bin und mit einem Kameramann in Whangarei war um die letzten Szenen zu drehen, was leider ein recht feuchtes Unterfangen war da es die ganze Zeit regnete, kamen wir am Montag und Dienstag in die Entscheidende Phase des Schnitts. Nachdem gestern Abend nun die Vorversion zu ARD geschickt wurde, und wir damit den Termin gerade noch so eingehalten haben, können wir wieder aufatmen… Allerdings kommt nach dieser Reportage, die Anfang August in der Sendung „W wie Wissen“ auf ARD gesendet wird, schon das nächste Projekt. Also werde ich auch weiterhin busy sein, mit einer Hand mein Auto über die Motorways Neuselands steuern und gleichzeitig am Handy hängen, um neuste Instruktionen zu empfangen oder irgendwelche Telefonate zu führen… Irgendwie schon ein Traum von mir, muss nur auf meine Gesundheit achten, die nimmt auf Träume ja bekanntlich keine Rücksicht.
Während das Wetter hier sehr kalt und regnerisch ist (der Norden Neuseelands kämpft mit Überschwemmungen), ist es in Deutschlands ja recht warm, wie ich gehört habe, also genießt die Sonne und lass es euch gut gehen!
Lieben Gruß aus der Ferne, euer Christian

P.S. Allerdings habe ich immer Zeit, ein schönes Outing mit den Guys zu machen :-)

Dienstag, 10. Juli 2007

Fotos vom Dreh…




Hier kommen nun einige Fotos vom Shooting der Orca-Reportage:

Donnerstag, 5. Juli 2007

Skills – Fähigkeiten

Ich lebe nun schon seit 2 Monaten in Auckland, Neuseeland. Die Zeit vergeht immer noch wie im Flug und ich lebe nicht nur so vor mich hin, ich lerne; und zwar täglich. Neben dem täglichen Zusammenleben mit behinderten Menschen, welches wirklich interessant ist, lerne ich auch noch andere Dinge, die das Zusammenleben unterstützen sollen. In den letzten Wochen habe ich einen 16 stündigen Erste-Hilfe Kurs gemacht. Der Kurs wurde von einem Ex-Sanitäter der Neuseeländischen Armee gegeben. Dieser verstand es gut, die manchmal schläfrige Stimmung ( 8std zuhören ist einfach unmöglich) mit einigen sehr reellen Videos aufzuwecken welche einigen Teilnehmern den Appetit verdarben *grins*. Zusammengefasst kann man aber sagen, dass der Kurs wirklich gut war und ich meine Fähigkeiten gerne mal anwenden würde…aber irgendwie auch nicht! Immerhin kommen von 100 Opfern die man zu wiederbeleben versucht, nur 4 durch…statistisch gesehen.
Doch man lernt hier nicht nur, jemanden vor dem Ersticken zu bewahren, sondern man lernt auch fahren… es ist schon erstaunlich, wie eingebildet ich bin. Ich war mir Todsicher, ein guter Fahrer zu sein und hab dann doch mit großem Erstaunen gemerkt, was ich noch so alles lernen kann. Gestern haben wir diesen Defensive-Driving-Course gemacht. Wir, das sind Alexander Tegner und ich. Dafür mussten wir leider viel zu früh aufstehen (6 Uhr) um uns die knapp 20 km durch den morgendlichen auckländischen Stau zu kämpfen.
Unter Defensive Driving stellt man sich eine langweilige Fahrschulung mit viel Theorie und langsamen um irgendwelche Pilonen herumfahren. Der Ort des vermeintlich langweiligen Fahrkurses: ein Racing Course (Autorennstrecke).
Nach der ersten Stunde Theorie, als mir schon fast die Augen zu vielen, gings dann auf die Rennbahn. Die breite Rennbahn lächelte mich an und ich musste mich schon sehr beherrschen um nicht einfach mal das Gaspedal durch zu drücken. Die Praxis sah dann so aus, dass wir mit 60 km/h Vollbremsungen gemacht haben, dass alle vier Räder meines Autos blockiert und richtige Qualmwolken von sich gegeben haben. Das Ganze hätte aus einem Actionfilm sein können. Die anderen Autos mit ABS hingegen bremsten ruhig, unspektakulär und mit ca. halbem Bremsweg. Die Schleuderübungen waren nicht weniger spaßig. Während die meisten wie angewiesen nur mit 30 km/h durch den Parcours fuhren, wettete ich mit einem jungen Maori, das wir das auch mit 50 km/h schaffen würden… Nur einen umgefahrenen Pilon später wusste ich, dass ich zu schnell war *grins* Wir lernten, wie man durch kurzes Bremsen den Gripp der Vorderräder und somit der Lenkfähigkeit verstärkt und durch Gas geben nach dem Ausweichmanöver ein ausscheren des Hecks verhindert. Ausserdem war ich sehr verblüfft, mit welch einfacher Technik man den Bremsweg eines nicht mit ABS ausgestatteten Autos auf fast denselben Bremsweg eines Autos mit ABS, verkürzt. Die letzte Übung war eine Art „Elchtest“ und wir machten sie mit ca. 70 km/h. Da es sehr stark regnete, hatte ich jede Menge Spaß mit meinem schleudernden Auto und benutzte zum Schluss einfach die Handbremse. Zum Glück sah es keiner, ansonsten hätte ich wohl nicht bestanden *zwinker*.

Samstag, 30. Juni 2007

Zufälle?

Ich habe schlecht geschlafen und stehe deswegen nur ungern um 6.30 Uhr morgens auf, um meine Frühschicht zu beginnen. Louise, ein Guy ist in einer sehr schlechten Stimmung und so beginnt der Tag mit viel Geschrei und Stress.

Nach meiner Schicht gehe ich direkt wieder ins Bett. Es regnet ununterbrochen und so ist Schlafen wohl das einzig Wahre...Beim Einparken passiert es dann. Ich fahre zu weit nach hinten und ramme den Auspuff meines Autos in eine Erdwand. Nachdem ich feststelle, das wahrscheinlich nichts gebrochen ist und ich nur die Erde auf einer Länge von 30cm aus meinem Auspuff schaben muss, komme ich nass bis auf die Haut und gerade noch pünktlich zu meiner Spätschicht. Abends fahren wir dann auf eine Party, genau das was ich jetzt brauche. Es ist die Geburtstagsparty eines befreundeten Asiaten und seine Kumpels wollten ihm eine richtige Freude machen indem sie eine Stripperin bestellten. Die kam dann auch pünktlich…Dazu nur noch eines: Ich hätte nicht gedacht, dass sie soweit geht *zwinker*
Nachdem die Strippschau vollzogen ist, unterhalte ich mich mit den verschiedenen Leuten. Die Partygesellschaft ist ein wilder Mix aus Franzosen, Asiaten, Kiwis, Afrikanern und Deutschen. Nachdem ich mal wieder festgestellt habe, dass jeder älter aussieht als er eigentlich ist, schnuppere ich den nun schon gewohnten Duft von Weed. Ich folge den Wolken und treffe auf einen Rastafari maorischer Abstammung. Seine Freundin ist schon jenseits von Gut und Böse und wälzt sich in ekstatischen Zuckungen auf dem Boden. Außer den beiden ist nur noch ein komplett in schwarz gekleidetes Mädchen im Raum, das ununterbrochen raucht und, wie ich später erfahre, erst 15 ist. Die anderen sind unterdessen zu Trinkspielchen übergegangen die den immensen

Alkoholvorrat schnell schmelzen lassen. Ich unterhalte mich mit einem Franzosen. Er erzählt mir von seinem letzten Extacy-Trip und erklärt mir, wo man das Zeug bekommt und welcher Stoff am besten ist. Sein Bruder hat schon etwas Schaum vorm Mund und erklärt mir, dass das mit der Partypille zusammenhänge, die er genommen habe. Aber keine Angst, beruhigt er mich, es gibt zusammen mit der Partypille auch noch eine Pille zum runterkommen…
Wir kommen spät nachhause. Ich fahre, da ich wegen meiner Leber noch keinen Alkohol trinken darf. Nach viel zu wenig Schlaf klingelt schon wieder mein Wecker. Nach dem Frühstück kommt ein Zivi und zeigt mir ein Foto. Es zeigt viel Grün mit etwas weißem dazwischen…Das Grün stellt sich als ein großer Baum heraus…das weiße als mein Auto!
Ich renne nach draußen und traue meinen Augen nicht, ein Baum liegt halb auf meinem Auto!!! Nachdem ich mit unendlicher Erleichterung festgestellt habe, dass mein Auto wie durch ein Wunder nichts abbekommen hat, beschließe ich, von nun an woanders zu parken.

Ende

Sonntag, 24. Juni 2007

Probleme…


Hey ihr lieben,
Nachdem ich euch so viele Sonnenseiten beschrieben habe, gibt es nun auch einige Schattenseiten. Eine große hat mit Geld zutun. Mein Auto hat nämlich ein Problem…Für seine 18 Jahre hat es zwar erstaunlich wenige Probleme, aber das Eine ist dafür sehr teuer. In der Vorderachse müssen nämlich die Kugellager ausgetauscht werden. Leider wird das Ganze so um die 300-400 Dollar kosten, also noch mal fast genauso viel wie mein ganzes Auto. Vielleicht bin ich gelinkt worden, vielleicht habe auch einfach nur Pech. Auf jeden Fall werde ich das Auto reparieren lassen müssen, ob ich will oder nicht, denn ich brauche es dringend. Beinahe jeden Tag fahre ich nach „North Shore“, also auf die andere Seite von Auckland, um für meine Filmfirma zu arbeiten. Die erste Sendung bei der ich dabei war, ist gestern Nachmittag um ca. 17 Uhr auf ARD in der Sendung „W Wie Wissen“ gelaufen. Es ging um Queenstown, einen Ort in der Nähe von Auckland, wo man von Skydiving über Bungee bis hin zu Speedboat-Trips alles machen kann.
Die nächste Sendung wird am 30.6. auch so ca. um 17 Uhr auf ARTE laufen. Hier geht es um „Palm Island“, eine Insel vor Australien, die einige Probleme hat…
Mein gesundheitlicher Zustand ist immer noch bescheiden. Ich mache nun gerade eine Diät um meine Leber wieder auf die Beine zu stellen und schlafe leider immer noch nicht so gut. Hinzu kommt, dass ich im Moment einfach zu viel arbeite. Da ich neben meinem Zivi-Job noch bei der Filmfirma arbeite, habe ich z.B. letzte Woche 16std am Tag gearbeitet und danach noch eine Nachtschicht gehabt. Das wirkt sich vermutlich auch auf meine Gesundheit aus *grins*.

Meine Arztkosten haben ein abgrundtiefes Loch in mein deutsches Konto gerissen und mein Auto ist ja auch gerade zur Kostenfalle geworden, aber ich kämpfe um jeden Cent, um wieder aus den roten Zahlen zu kommen...sagen wir lieber, ich spare fleissig mein Pocketmoney *grins*
Nein, liebe Familie, solange ich noch einigermaßen zurechtkomme, will ich nichts von euch!!! Aber danke für das Angebot. Ich schaff das schon allein, bin doch schließlich ein Mann *zwinker*
So…jetzt geht’s mir besser!
Achso, habe ein paar Karten losgeschickt…also immer fleissig in den Briefkasten schauen!

Dienstag, 19. Juni 2007

Film und Fernsehen


Ich habe mal wieder Glück. Ein Kollege von der HNA gibt mir die Adresse einer deutschen Filmfirma in Auckland. Ich schaue mir im Internet ihre Seite ein und kontaktiere sie. Einige Tage später telefoniere ich mit dem Chef. Wir vereinbaren ein Treffen. Die Filmfirma liegt auf der anderen Seite von Auckland und ich brauche ca. 1 Stunde um dorthin zu gelangen. Auf der Hinfahrt nehme ich den Motorway. Als ich zum großen Autobahnkreuz Aucklands komme, von den Kiwis liebevoll „Spaghetti“ genannt, fächert sich der Motorway zu 10 Spuren auf. Es ist nicht einfach, hier den richtigen Weg zu finden, da jede Spur an einen anderen Ort führt. Ich habe aber Glück und finde die richtige Spur. Die Filmfirma „Pacifica“ hat ihren Sitz in Mairangi Bay. Reportagen über die Südsee, von Fidji bis Australien sind ihr Spezialgebiet. Ich unterhalte mich eine Stunde mit dem Chef, er zeigt mir sein Schnittstudio (Final Cut Pro 6) und ich entdecke viele Gemeinsamkeiten mit Premiere 2.0 .
Eine Woche Später komme ich wieder, um mit ihm und einem professionellen Cutter eine Reportage für ARTE zu schneiden. Die Reportage ist über „Palm Island“, eine Insel in der Nähe von Brisbaine, Australien. Auf ihr lebt die größte Ansammlung von Maoris und 90% von ihnen sind arbeitslos. Das führt natürlich zu Problemen…
Die Arbeit mit dem neuseeländischem Cutter und meinem deutschen Chef ist sehr interessant. Der Cutter erklärt mir einige Spezialfunktionen des Programms und wir timen die Schnitte auf den Offtext ab, der allerdings wieder in Deutsch ist, welches der Cutter natürlich nicht beherrscht. Der ständige Wechsel zwischen den Sprachen lässt keine Langeweile aufkommen.
Montag werde ich nun zum ersten Mal richtig arbeiten, d.h. für Geld! Das kommt wie gerufen, da mein Konto gerade wieder den traurigen Stand von 16, 40 Dollar erreicht hat.
Wir werden zu einer neuseeländischen Orca- (Killerwal) Forscherin fahren um ihr umfangreiches Material zu sichten und für eine Reportage aufzubereiten.
Ein Traum ist wahr geworden, ich lebe nicht nur auf einem exotischen Island auf der anderen Seite der Welt, ich mache hier auch das, was ich am liebsten tue: Filmen.

Montag, 19 Juni 2006
Nach einer sehr erlebnisreichen und daher eher kurzen Nacht klingelt mein Wecker. Es ist 6 am und ich quäle mich aus dem Bett. Heute geht es nach Whangarei, der größten Stadt im Norden Neuseelands. Zuerst fahre ich 1 std. zu meiner Filmfirma um dann mit meinem Chef gemeinsam in den Norden zu fahren. Nach 3 std. erreichen wir Whangarei. Hier treffen wir den Kameramann, der mit uns an diesem Projekt arbeiten wird. Es ist ein Spezialist für Unterwasseraufnahmen und, wie ich später erfahre, ein berühmter dazu. Umso mehr freue ich mich, als er mir beim Abschied seine Nummer gibt und mir einen Job anbietet.
Nach weiteren 30 Minuten Fahrt von Whangarei aus Richtung Norden, erreichen wir unser Ziel. Über eine schmale und kurvenreiche Zufahrt erreichen wir ein Haus. Hier wohnt eine der bekanntesten Orca-Forscherinnen, Dr. Ingrid N. Visser. Sie war es, die „Free Willy“ nach den Filmen auf die Wildnis vorbereitet, mit ihm trainiert hat. Wir parken unsere Autos so, dass wir nicht die Zufahrt versperren, denn sie ist immer auf dem Sprung, wartet auf den nächsten Anrufer der ihr berichtet, dass er einen Wal gesehen hat. Ihr Jeep und ihr Motorboot sind stets gepackt und warten auf ihren nächsten Einsatz. Als sich die Tür öffnet, steht mir eine blonde, energische Frau gegenüber. Ihr Haus quillt über von allem, was mit Orcas zu tun hat. Von der Orca-Fußmatte zum Schild über der Tür („Whalecome“) bis hin zu Plüsch-Orcas auf dem Sofa und Orca-Postern an den Wänden. Ich mache mich an die Arbeit, um ihr Filmmaterial, welches immerhin 30 std. umfasst, zu digitalisieren. Immer wenn das Telefon klingelt, hoffe ich, dass jemand einen Orca gesichtet hat und wir mit dem Boot rausfahren. Leider habe ich kein Glück. Lediglich ein Anruf geht ein, und dieser Anrufer ist sich nicht einmal sicher, dass er einen Wal gesehen hat. Ich muss mich also gedulden und auf die nächste Chance warten.

Während ich an den Computern sitze, springt Ingrid umher, das Telefon klingelt alle 5 min und Faxe rattern. Sie ist ein Workaholic der schlimmsten Sorte. Ihr Arbeitstag beginnt um 4 Uhr morgens und endet um 10 Uhr Abends. Mittags maximal 30 Minuten Pause, schnell etwas essen, dann geht es wieder an die Arbeit. Abends sind meistens nur 15 Minuten fürs Essen drin, sodass sie selten kocht, Fertigmenüs in der Mirkowelle sind da schon effektiver. Aber für mich macht sie eine Ausnahme und kocht.
Als ich am nächsten Morgen aufstehe, erfahre ich, dass sie mal wieder die Nacht durchgearbeitet hat. Während ich nun annehme, dass sie sich vielleicht tagsüber hinlegt, springt sie weiter umher als wäre nichts gewesen. Lediglich ein leicht verstecktes Gähnen deutet auf Überarbeitung hin *grins*
Als es 4 Uhr wird und ich mich so langsam auf den Heimweg mache, kontrolliere ich aus unerfindlichen Gründen den Ölstand meines Autos. Der Ölmessstab wird noch nicht einmal feucht! Ingrid fährt mich zur nächsten Garage damit ich Öl kaufen kann. Nachdem ich den ganzen Kanister in den Motor geleert habe und mich Freude feststelle, dass auch was angekommen ist *grins* fahre ich los…ca. 5 Stunden Autofahrt warten auf mich, denn leider werde ich zur Rushhour fahren. Schon im nächsten Kaff halte ich an. Das Geräusch meines rechten Vorderrades das schon immer da war, hat sich etwas verstärkt. Als ich den Reifen teste, ist er glühend heiß. Ich fahre weiter, denn Werkzeug zum Reifenwechseln finde ich in meinem „neuen“ Auto leider nicht. Auch wenn das Reserverad erstaunlicherweise an Ort und Stelle ist! Ulli ruft einen Freund von ihm in Whangarei an, welcher eine Autowerkstatt vorwarnt, dass ich etwas später kommen werde und dringend Hilfe benötige, denn, wie es der Zufall will, machen alle Werkstätten um 17 Uhr zu und es ist natürlich schon 16.30 Uhr und ich bin mitten im Nirgendwo. Glücklich bei der Werkstatt angekommen atme ich auf, der Mechaniker sagt mir, dass ich noch bis nach Auckland komme…was ich unbedingt muss, da ich am nächsten Tag ja wieder meinen Dienst als Zivi antreten muss.
Der Rest der Reise verläuft halbwegs reibungslos. Als ich an einer Kreuzung wende, wird eine Polizeistreife auf mich aufmerksam, lässt mir mein Wendemanöver aber noch durchgehen. Ich komme nur mit knapper Not und dem letzten Tropfen Benzin im Tank zur nächsten Tankstelle wo ich an der Kasse aufs neue bibbere, da ich nicht weiß, ob meine Kreditkarte noch mitmacht. Zu guter letzt verfahre ich mich im „Auckländer Spaghetti“ dem wohl größten Autobahnkreuz Neuseelands wo bis zu vier Straßen übereinander und untereinander sind und alles paar Meter eine weitere Ausfahrt, die mir überhaupt nichts sagt, abgeht. Nach nur 30 Minuten und dreimal verfahren finde ich dann die richtige Autobahn und die richtige Abfahrt und bin innerhalb von 10 Minuten zuhause.
Ende.

Dienstag, 12. Juni 2007

Ein verrückter Tag



Am Samstag gibt mir Frenn, eine Co-Workerin, die Nummer eines deutschen Geschäftsmannes der sein Auto verkaufen will. Ich rufe sofort an, wir unterhalten uns und er sagt den Preis: 500 $, also ca. 280 €. Ich bin natürlich sehr erstaunt und frage mich, wo wohl der Haken an der Sache ist.
Montag morgen fahre ich hin und schaue mir das Auto an. Es ist ein weißer Mitsubishi Galant, Baujahr 1988, also 18 Jahre alt, und in einem relativ guten Zustand mit nur 150 000 km auf dem Buckel. Der Verkäufer ist sehr nett und zwei Minuten später sitze ich im Auto und fahre eine Runde Probe. Allerdings musste ich durch dir Beifahrertür einsteigen, da der Türgriff der Fahrertür defekt ist, Einbruch! Das Auto fährt sich wie ein LKW, hat einen großen Wendekreis und hat, wie fast alle Autos hier, ein Automatikgetriebe sowie eine Menge Pferdestärken unter der Haube.
Ich kaufe das Auto sofort, ein super Schnäppchen! Der Verkäufer fährt sogar noch mit mir zur nächsten Poststelle (!) um mir beim ummelden des Wagens zu helfen. Außerdem schenkt er mich noch seine AA - Karte (vergleichbar mit dem ADAC) sodass ich noch ca. 6 mal kostenlos abgeschleppt werden kann sowie eine Backpacker VIP-Karte mit der man in den meistens Clubs und natürlich Hostels weniger bezahlt. Ausserdem stellt er den Kontakt zwischen mir und einer großen Filmfirma in Auckland her, welche auch schon Hollywood-Streifen gedreht hat sowie zu seiner Exfreundin…der Chefredakteurin von 3Sat. Ich fahre den Wagen sofort in die Werkstatt um die Tür reparieren zu lassen. 3std später ist er fertig und ich fahre super happy und aufgedreht zu meinem Arzttermin, der leider auch nicht sehr aufschlussreich ist.

Danach verlasse ich gutgelaunt den Parkplatz und fahre auf eine Kreuzung zu. Da die Kreuzung an einem steilen Berg liegt und man so am Berg anfahren muss, scheint dies für einige Autofahrer schwierig zu sein. Das Auto vor mir macht einige Sätze, rollt ein großes Stück zurück und versucht es wieder aufs Neue. Ich rolle vorsichtshalber zurück, bis der Hintermann hupt. Beim zweiten Anlauf rollt das Auto noch weiter zurück, wird immer schneller…!Krach!…und hängt mir auf der Stoßstange….Mein „neues“ Auto, gerade mal 4std alt und schon mein erster Unfall! Ich steige bedächtig aus, gehe nach vorne um mit dem Unfallverursacher zu reden. Als dieser das Fenster runterkurbelt, kommt eine Frau zum Vorschein. Sie entschuldigt sich mehrmals und wir fahren auf den nächstgelegenen Parkplatz. Dort angekommen, steigt sie mit schuldbewusstem Blick aus dem Auto. Meine Stoßstange ist vorne etwas eingebeult. Bei ihr ist nicht viel passiert. Sie fragt mich, ob ich nicht gleich in die nächste Werkstatt fahren wolle, oder ob sie mir Geld geben solle. Sie entschuldigt sich, dass sie nicht von hier sei und als ich ihr antworte, dass ich auch nicht von hier sei sondern aus Germany komme, schlägt sie vor, dass wir doch auf Deutsch weiterreden könnten. Sie ist eine deutschte Backpackerin und gerade auf dem Weg zu ihrer neuen WG. Wir unterhalten uns länger und mir widerstrebt es sehr, Geld von ihr zu nehmen, da sie ja ein Landsmann ist und mein Wagen vorne noch einen anderen Unfallschaden hat. Außerdem schmerzt mich die Beule nicht so sehr. Ihr fällt sichtbar ein Stein vom Herzen und sie umarmt mich spontan. Danach lädt sie mich zum Essen ein, quasi als Wiedergutmachung. Wir tauschen Nummern aus, und jeder fährt seines Weges.
Ich reinige mein „neues“ Auto zuhause erst einmal gründlich um mich dann zufrieden hinzusetzen um zur nächsten Tankstellt zu fahren und den Tank zu füllen. Die Tankfüllung kostet mich 70$, also ca. 40€.
Mein erstes eigenes Auto! Zu Ehren dieses schicksalsträchtigen Momentes verweile ich einige Minuten in andächtiger Stille vor meinem blitzblanken „neuen“ Wagen.

Samstag, 2. Juni 2007

Hinflug

Hier gibts ein Video, dass ich auf dem Flug von Sidney nach Auckland gedreht habe:

Freitag, 1. Juni 2007

Mercer Bay

Mein zweites Video entstand auf einer kleinen Wanderung, die ich am Anfang dieser Woche unternommen habe.
P.S. Ich habe immer noch Muskelkater *grins*

Auckland City at Night

Hey ihr lieben, hier kommt mein erstes Video:




Samstag, 26. Mai 2007

Pferderennen

Heute waren wir mit den Guys auf einer Pferderennbahn. Das Ganze sah von Außen sehr spektakulär aus, war aber eigentlich nur ein großer Glasbau mit Tribünen und einigen Ställen dahinter.
Als erstes mussten wir den Parkplatz wechseln, da wir aus versehen auf einem Mitgliederparkplatz standen, unschwer an den Luxuslimousinen und den Schlipsträgern zu erkennen *grins*

Das Innere des Glaspalastes sah aus wie ein Flugterminal. Überall waren Bildschirme mit irgendwelchen Informationen oder Übertragungen des aktuellen Rennens. Einige Pferdewettfans saßen hier bei Bockwurst und Bier und verprassten munter ihr Geld.

Wir setzten uns draußen auf eine Tribüne und warten auf den Startschuss. Der viel dann auch und wir suchten vergeblich nach den Pferden, die hier laufen sollten. Nach einigem Suchen fanden wir sie dann auch. Sie waren ganz hinten am anderen Ende der Arena gestartet und galoppierten nun auf uns zu. Von der Tribüne waren sie aber soweit entfernt, dass man ohne Fernglas oder Teleobjektiv kaum was sah. Für die Pferdefans war das Ganze wohl sehr spannend, denn danach gab es einen Applaus und irgendjemand hielt eine Rede. Wir als Laien verstanden leider nicht sehr viel davon, was wohl weniger am Englisch lag als an unserem beschränkten Wissen über Züchter, Rassen und Promis der Pferdeszene.

Den Guys hat’s trotzdem gefallen. Nach einem kleinen Stopp an der nächsten Eisdiele waren wir dann auch bald wieder zuhause.