Montag, 23. März 2009

ein paar Fotos





Drafting

Mittwoch, 11. März 2009

Maryvale Station

Maryvale Station gehoert ebenfalls Sam und Heather, ist also, obwohl eine voellig eigentstaendige Station mit ca. 5000 Rindern, ebenfalls ein Teil der Bushy Park Station.
Maryvale liegt ca. 300km suedlich von Bushy Park. Heute morgen beluden wir den Roadtrain mit Rindern und fuhren mit einigen Jeeps und dem Truck nach Maryvale um dort "Drafting" zu machen, d.h. die Rinder werden sortiert und gebranded, kastriert, dehorned und gemarkt. Eine langwierige und sehr staubige Arbeit. Die Rinder werden alle in verschiedenen Pferchen gehalten und muessen von dort aus durch verschiedene "Gittergassen" und Kreuzungen gejagd werden und kommen schliesslich in eine Arbeitsgasse wo ihre Qualen beginnen. Alles geht relativ schnell. Das Rind wird in eine Art Klemmgestell getrieben und auf die Seite geschmissen. Dann werden die Hoden mit einem Taschenmesser entfernt, das Brandzeichen auf den Hintern gestempelt, die Hoerner mit einer grossen Schere entfernt und anschliessend desinfiziert, zwei Streifen aus dem rechten Ohr geschnitten, ein Dreieck aus dem linken und ein elektronischer Marker ins rechte Ohr...dann noch Hormone unter die Haut des rechten Ohrs und fertig ist die Behandlung. Ein grosser Bulle fand seine Entmannung weniger witzig und verbrachte eine Weile damit, uns zu jagen und auf die Zaeune zu treiben...zum Glueck liess er von einem ab sobald man den rettenden Zaun erklommen hat...ansonsten wars das, denn der Bulle wiegt locker 500kg. Leider muss man, wenn man zwischen den Rinder umher geht immer auf seinen Ruecken achten da sie gerne von hinten angreifen sowie darauf, dass man nicht getreten wird, denn das kann einem locker das Bein brechen. Nachdem die Hoerner ab sind, spritzt das Blut in einem hohen Bogen aus den beiden Arterien, ganz zu schweigen von den Hoden, sodass wir mitten in Blut und Bullen-Hode stehend arbeiten. Shane, ein langjaehriger Mitarbeiter grillt die frischen Hoden nebenbei auf dem Brandeisen-Ofen und verschlingt sie dann genuesslich...das ist vielleicht ein Leben hier!
So manch einer ist nach sowas garantiert Vegetarier geworden :-)
Ich musste bis auf Branding und Rinder zusammentreiben nich soviel machen und kam so um den blutigen Teil der Arbeit drumrum...nochmal Glueck gehabt :-) Dafuer durfte ich viel Staub schlucken und aus vollem Halse bruellen und mit den Armen wedeln...nach so einem Tag ist man heiser und so staubig, dass die Dusche eher wie ein Schlammbad aussieht.
Soviel zu diesem Erlebnis...Fotos folgen in den naechsten Wochen!

Euer Christian

Dienstag, 10. März 2009

Bushy Park Station

In Alice Springs angekommen wollte ich auch schon wieder weg. Ich mochte die Stadt schon beim ersten Mal nicht. Zum Glück konnte ich nach einem kurzen Anruf bei der Station und deren Wegbeschreibung schnell wieder weiter.
Nach ca. 70km auf dem Highway Richtung Darwin bog ich in den „Plenty Highway“ ein, eine schmale asphaltierte Straße ins Nirgendwo. Nach weiteren 50km und keinem Wegweiser zur „Bushy Park Station“ wurde ich leicht unruhig. Auch meine Versuche, die Station über Funk zu erreichen scheitern. Nach einer halben Ewigkeit kommt endlich das Schild der Station. Der Zufahrtsweg ist eine kleine Dirtroad die sich über weitere 10km durch das Outback windet. Endlich sehe ich in der Ferne einen Funkmast, die Station kann also nicht mehr weit sein.

Heather und Sam sind beide schon im fortgeschritten Alter. Sie sind beide auf Cattle Stations aufgewachsen und Rinder liegen ihnen sozusagen im Blut. Die Station besitzt 5000 Rinder und erstreckt sich über eine Fläche von ca. 180km². Ein großer Dieselgenerator liefert tagsüber Strom und das Wasser wird mithilfe mehrerer Bohrlöchern aus dem Boden gepumpt. Die Rinder sind überall verstreut und nach werden nur nach Arten sortiert gehalten. Wasser für das Vieh wird ebenfalls mithilfe von Windgetrieben Pumpen und Generatoren aus dem Boden gepumpt.

Es ist heiß hier in der Mitte Australiens. Tagsüber oft bis zu 45° Gard im Schatten und wesentlich mehr in der Sonne. Auch Nachts kühlt es kaum ab und so liege ich in den Quarters zusammen mit einer deutschen Bachpkackerin und einem Holländer und schwitze so vor mich hin. Da um halb 11 Uhr Abends der Strom ausgeht, funktionieren Nachts leider auch die Ventilatoren nicht. Das einzige Mittel gegen die Hitze ist ein nasses Handtuch mit dem man sich zudeckt und das ein wenig kühlt.
Unser Quartier besteht aus drei Schlafzimmern und einem Bad. Die Wände sind aus Backstein und Wellblech und tagsüber glühend heiss. Eine Decke muss als Haustür herhalten...das schützt vielleicht vor Fliegen aber nicht vor Schlangen und Spinnen. Von den letzteren haben wir einige hier. Ich habe mich schon an sie gewöhnt und fühle mich erst ab einer gewissen Größe unwohl :-) Nachts wenn ich mit der Taschenlampe bewaffnet auf die Toilette gehe, huscht es hier und da und ich weiss genau dass das die etwas größeren achtbeinigen Freunde sind. Wir haben weder TV noch Internet aber immerhin ein Telefon. Im Haupthaus gibt es zwar Internet (über Satellit) aber da das im Arbeitszimmer unseres Bosses ist, benutzen wir es eher selten.

Die Arbeit besteht viel aus Autofahren und Reparieren... das erfordert viel mechanisches können da die Generatoren oder Jeeps gewartet und repariert werden müssen sowie einfach mit Metall arbeiten...für mich ja kein Problem. Habe letzte Woche einen neuen Boden in einen Vieh-Anhänger vom Truck eingebaut. War mehrere Tage lang nur am schleifen und schweissen. Mit den Rindern hat man die meiste Zeit nichts zutun. Einmal am Tag müssen einige der Bohrlöcher abgefahren werden um die Generatoren zu überprüfen und aufzutanken. Die Wege sind alle Offroad und sehr staubig und löchrig. Oft Fährt man durch ausgetrocknete Flussbette und ausgewaschene Rinnen, manchmal durch tiefen Sand oder über Geröll. Hier sollte man Autofahren lieben denn man tut es praktisch den ganzen Tag :-)
Das Einzige was ich bis jetzt mit Rindern getan habe, ist sie zu verbrennen! Natürlich nur die toten :-) Da die anderen Rinder gern an dem Gerippe der toten knabbern und das giftig für sie ist, muss ich alle toten Rinder mit Diesel übergießen und anzünden. Man gewöhnt sich an alles!

Ich war gerade mal wieder mit dem Roadtrain unterwegs. Wir haben Rinder für eine andere Station transportiert...die Fahrt hat 20 std gedauert. Da Bushy Park einen eigenen Roadtrain hat, werden wir oft für Transporte engagiert. Bei meinem ersten Mal war es ein Bulldozer..zum Glück, denn als wir mit dem kompletten Truck steckenblieben, konnten wir uns selbst mit dem Bulldozer rausziehen :-)
Ansonsten haben wir natürlich Satellitentelefon und Funk.

Adelaide

In Adelaide angekommen wollte ich einfach nur sofort wieder weg...die vielen Menschen, Autos, der Lärm und das hektische Leben, die schlechte Luft...wir hielten es nur einen Tag dort aus und fuhren abends zum schlafen weit raus aus der Stadt. Nachdem wir alle den ganzen Tag über im Internet-Café nach Jobs gesucht hatten und es damit relativ schlecht aussah, war die Stimmung dementsprechend gedrückt. Am nächsten morgen fuhren wir noch einmal nach Adelaide rein um unsere Emails zu checken und gemeinsam zu frühstücken, denn unsere Wege trennten sich hier. Wir, das sind Vera, Mara, Ole, Nadine und ich. Beim Frühstück klingelte mein Handy plötzlich und zu meiner großen Freude und Erleichterung wurde mir ein Job angeboten: auf einer Cattle Station im 1700km entfernten Alice Springs in der Mitte Australiens.
Einige Stunden später saß ich zusammen mit Nadine im Auto Richtung Norden. Unser einziger Stopp war Renmark, wo Chris und Anita auf einer Farm arbeiteten...da ich die beiden schon seit Margaret River (3 Wochen) nicht mehr gesehen hatte wollte ich mich noch bei ihnen verabschieden da mich mein Weg doch sehr weit von ihnen weg führen sollte. Wir hatten noch einen wunderschönen Abend und machten uns am nächsten Tag auf den Weg nach Alice Springs. Wir hatten vor, die Strecke so schnell wie möglich zu fahren und fuhren deshalb bis 12 Uhr Nachts...trotz der Känguruhs und Kühe die des Nachts zu einer großen Gefahr werden können. Zum Glück hielten sich die Känguruhs brav am Straßenrand auf und dachten nicht daran, unseren Weg zu kreuzen. Um Mitternacht waren wir beide fix und alle trotz Schokolade und Energy-Drinks und schlugen unser Zelt an einem Rastplatz auf. Hier sollte meine erste Begegnung mit „Cattle“ stattfinden...
Ich schreckte hoch...ein seltsames Geräusch. Ein scharren und schaben gefolgt von heftigem schnaufen und klopfen. Ich war sofort hellwach und spähte aus dem Zelt. Da es in der Wüste bei Nacht bekanntlicher Weise stockdunkel ist, sah ich natürlich rein garnichts. Ein starker Geruch wehte mir entgegen der mir irgendwie bekannt vorkam, den ich jedoch nicht identifizieren konnte. Nach einer Weile gewann meine Müdigkeit die Oberhand und ich viel in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen kam ich dem Geheimnis schnell auf die Spur. Direkt neben unserem Zelt stand ein Roadtrain der Rinder transportiere.

Montag, 16. Februar 2009

Googs Track

Nachdem wir den Wüstentrack ein Stück entlang gefahren sind ist mein Entschluss gefasst: Ich will ihn unbedingt ganz fahren! Ole traut sich nicht mit seinem Jeep und da Mara auch nicht so recht Lust hast, springt Ole's Travelmate Nadine bei mir rein und meine Mara bei ihm. Wir machen aus, uns in Port Augusta wieder zu treffen und da das Polizeirevier zu hatte sollen Ole und Mara die Polizei alarmieren, falls wir nicht in 3 Tagen in Port Augusta sind. Auf dem Weg überholt uns ein Miet-Jeep...ich muss ein bisschen grinsen da die meisten Leute die sich so ein Auto leihen meist keine Ahnung von 4WDriving haben und da dieser Track sehr schwierig ist, wird er sich wohl noch wundern...

Der Ranger und jeder Local mit dem ich gesprochen habe hat mich vor diesem Track gewarnt: Die Sanddünen die man mit dem Auto überqueren muss werden nämlich bis zu 25m hoch! Aber da ich vorhabe, die Luft aus meinen Reifen zu lassen und außerdem eine Seilwinde habe, bin ich nicht sonderlich ängstlich :-)

Also machen wir uns frohen Mutes und mit 140l Benzin, Essen und Wasser für 4-5 Tage auf dem Weg, um den 370km langen Googs-Track in Angriff zu nehmen.
Der sandige Track windet sich durch das Outback und alle 500m muss man mit Schwung eine Düne erklimmen. Da natürlich das Risiko besteht, mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammen zu stoßen, habe ich vorne an meiner Stoßstange eine 3m hohe Flagge befestigt die als erstes zu sehen ist und somit vor einem ankommen Fahrzeug warnt. Außerdem ist mein Funkgerät an. Der erste Abschnitt des Tracks bis zum Googs Lake, einem großen Salzsee, ist relativ einfach. Später werden die Dünen höher und der rote weiche Sand tiefer. An zwei Dünen gräbt sich mein Auto nur langsam hoch und wir müssen schieben.


Ich begegne keiner Menschenseele. Am Abend erreiche ich mein Ziel, den Mount Finke. Dort steht der Leih-Jeep. Als das ältere Ehepaar von einer Wanderung zurück kommt, stellt sich heraus, dass es Deutsche sind und dass der Mann wesentlich mehr Erfahrung im Offroad-fahren hat als ich...er ist nämlich der Vorsitzende des „Jeep Club Deutschland“!


Na nun kann mir ja nichts mehr passieren! Später kochten wir zusammen und unterhielten uns prächtig. Das nette Ehepaar lud uns zum Essen ein und nagten wir an unserem Känguruh-Steak während die Sonne malerisch hinter dem Berg verschwand.
Am nächsten Morgen fuhren wir früh los um die Morgenkühle auszunutzen. Ich war ein bisschen aufgeregt, da auf der Karte sehr hohe Dünen eingezeichnet waren und ich nicht sicher war, ob mein Auto sie schaffen würde. Gott sei Dank fuhr das nette Ehepaar hinter uns her um uns im Notfall zu helfen. Die Hilfe eines Profis sollte man nicht abschlagen :-)

Im Endeffekt wurde der Track aber wieder einfacher und überquerte schließlich die Eisenbahnstrecke von Sydney nach Perth. Hier endete der Googs-Track. Wir folgten der Bahnlinie ca 30km zu einer Geisterstadt. Dort trennten sich unsere Wege da das deutsche Ehepaar weiter Richtung Alice Springs wollte und ich zurück zum Highway Richtung Port Augusta. Wir fuhren noch weitere 120km auf einer Dirtroad zum Highway und wirbelten dabei eine Menge Staub auf ,-)
Im Moment befinden wir uns auf dem Highway. Vor uns liegen noch 3std Fahrt nach Port Augusta. Dort werden wir dann Ole und Mara treffen und mit ihnen weiter nach Adelaide fahren.

Februar update...

Wieder ist eine Menge passiert. Wir sind also runter in den Süden nach Albany gefahren.

Das Auto fuhr verdammt schlecht und hatte einfach keine Power. In Albany haben wir dann übernachtet nachdem ich mit Anita und Chris telefoniert und die uns einen guten Platz verraten hatten. Der war direkt neben einer Windfarm. Abends kamen ein paar Techniker rausgefahren die uns nur grüßten und sich ansonsten nicht an unserer Anwesenheit zu stören schienen...vielleicht weil Anita und Chris hier ja auch schon übernachtet hatten :-) Am Nachmittag gings dann weiter Richtung Esperance...auf einer Nebenstrecke durch die Flinders Ranges...einem wunderschönen National Park mit vielen „hohen“ Bergen. Nach einer Weile fuhren wir von der Straße ab und auf eine Dirtroad die sich zwischen den Bergen entlang wand und über steile Pässe führte. Abends schlugen wir unser Zelt an einem kleinen Parkplatz auf...bis auf zwei Cross-Bike Fahrer haben wir keine Menschenseele getroffen.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter nach Esperance... Leider machte das Auto immer nicht das was es sollte und so hielten wir in Ongerup, einem kleinen Kaff mit 150 Einwohnern wo Vera, eine meiner beiden Travelmates im Pub gearbeitet hatte. Der Mechaniker erkannte sie natürlich wieder, so wie jeder im Dorf und mit seiner Hilfe schraubten wir gemeinsam 4std an meinem Auto rum...nachdem alles gecheckt war blieb nur noch eine Fehlerquelle...der Timing-Belt der ja gerade in Perth gewechselt worden war und wo ich schon von Anfang an den Verdacht hatte dass die Helden in der Autowerkstatt nicht ganz wussten was sie taten...in der Tat hatten sie sich geirrt. Der Timing-Belt muss auf die anderen Riemen genau abgestimmt sein da ansonsten die Ganze Zylinderbewegung nicht stimmt...leider muss man nur den Lüfter und den Kühler ausbauen um überhaupt ran zukommen...und danach wieder alles einbauen nur um auszuprobieren ob man den Fehler gelöst hat...zum Glück war das der Fall. Das kostete mich zum Glück nur 100 Dollar und da ich gerade mal wieder in Spenderlaune für Jane (mein Auto) war, kaufte ich gleich noch 4 neue Reifen für 760 Dollar dazu. Man hab ich schon viel Kohle für mein Auto ausgegeben! Es war in der Zwischenzeit Abend geworden und da wir Nachts nicht fahren wollten...der Känguruhs wegen, beschlossen wir in Ongerup zu bleiben. Uns wurde dann auch angeboten, im Roadhouse zu schlafen...kostenlos natürlich! So ein Angebot konnten wir natürlich nicht ablehnen. Endlich mal wieder in einem weichen Bett schlafen! Die Roadhouse-Besitzerin war 20, sehr dick und eine Hexe...wenigstens behauptete sie das und dazu noch Alkoholikerin...mit 20! Auf jeden Fall war sie sehr nett...was vielleicht auch damit zutun hatte, das sie besoffen war :-) Im Pub unterhielt ich mich noch sehr gut mit einem Maler, eigentlich aus England stammend der sich vor 40 Jahren hierher verirrt hatte und seitdem hier wohnt und arbeitet.
Am nächsten Morgen gings dann weiter nach Esperance...das Auto funktionierte wieder besser und ich war happy...zumal meine neuen Bridgestone Offroad-Reifen super geil aussehen!

In Esperance fuhren wir kurz zum Infocenter und dann in einen National Park mit wunderschönen Stränden wo wir uns erstmal ins kühle Nass stürzten. Am Abend schliefen wir in Lucky Bay...einer traumhaften Bucht mit weißem Sand und türkisem Wasser! Am nächsten morgen fuhren wir dann auch mit dem Auto über den Strand und kletterten anschließend auf den Frenchman Peak, einen 300m hohen „Berg“ mit einer kolossalen Aussicht! Ich liebe Australien :-)
Und dann gings weiter Richtung Israelite Bay...Offroad!!! Auf diesen Track hatte ich mich schon die Ganze Zeit gefreut! Er war relativ schwierig und in sehr schlechtem Zustand wie ein Ranger mir verraten hatte...umso besser dachte ich! An der letzten Tankstelle wurde nochmal alles vollgetankt...immerhin 65 l im Haupttankt und 80l auf dem Dach! Ein Anwohner mit dem ich mich unterhielt schaute nur mit Kopfschütteln auf meine Karte und meinte, dass es diesen Weg garnicht gäbe! Na, das kann ja heiter werden dachte ich! Gleich am Anfang des Tracks ging es dann auch schon durch große Matschlöcher...diese wurden im Laufen der Zeit zu großen Seen durch die ich durchheizte..das Auto komplett mit Matsch bedeckt und bei jeder Pfütze wurde mir die Sicht vollends geraubt...trotz Scheibenwischer...durch die Seitenfenster konnte man garnicht mehr schauen! Bei einer relativ großen Pfütze passierte es dann...der Motor fing an zu stottern und verreckte fast...mit fahren war es vorbei! Wir waren schon 100 km von jeglicher Zivilisation entfernt!
Ich war sehr besorgt, um es mal bescheiden auszudrücken! Nach einer Weile im meinem Schlammbedeckten Motor rumfummeln ließ der sich wenigstens wieder starten...meine größte Angst war, dass Wasser in den Luftfilter gekommen war. Zum Glück waren es dann doch nur nasse Zündkerzen...hatte ich schonmal! Nach einer halben Stunde war der Motor wieder einigermaßen trocken und die Reise ging, nun mir größerer Vorsicht, weiter! Nach einigen Kilometern wurde die Straße sehr korrugated sodass ich nur noch 15kmh fahren konnte...später kam dann tiefer weicher Sand. Als ich endlich an der Israelite Bay angekommen war, wurde es schon Nachmittag. Wir beschlossen trotzdem weiter zu fahren um am Fuße eines großen Berges zu übernachten. Der Track wurde nun sehr steinig und war mit tiefen Löchern übersät...(tief heißt ca. 30cm) sodass wieder nur ein langsames fortkommen möglich war. Am späten Abend kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir dann den Mount Ragged, eine im Kontrast zum flachen Bushland recht hohe Erhebung (600m). Am nächsten morgen erwägten wir den Aufstieg, entschieden uns dann aber doch dagegen: zu gefährlich!
Der Rest des Tracks nahm ca. 4std in Anspruch und war fürchterlich...für das Auto! Überall Felsen und riesige Korrugations...ein Wunder das mein Auto noch funktioniert...bin allerdings auch mit 50kmh drüber geheizt. Meinen neuen Reifen sei dank!

Am Roadhouse haben wir dann kurz alle wichtigen Fenster sowie die Scheinwerfer gewaschen; das Nummernschild durfte schlammbedeckt bleiben :-) und weiter gings über die Nullabor Plain...der längsten geraden Strecke Australiens ca. 150km lang immer geradeaus!
Im Moment fahren wir immer noch...ich nun nicht mehr...bin heute immerhin schon ca. 7std gefahren...und werden bald an der Grenze zu South Australia sein.
In der Zwischenzeit ist es Abend geworden...die Sonne verabschiedet sich mit einem malerischen Sonnenuntergang und die Schatten senken sich über die unendlichen Weiten der Nullabor Plain. Nach einiger Zeit machen wir an einer Raststätte halt um zu tanken. Der junge Mann hinter dem Tresen ist mal wieder rein zufällig ein deutscher Backpacker und so unterhalten wir uns kurz. Er schickt uns zum Schlafen einfach hinters Roadhouse wo wir dann zwei weitere Deutsche, ebenfalls in einem Jeep, treffen und zusammen unser Lager aufschlagen.
Am nächsten morgen brechen wir Richtung Grenze auf. Die Sonne brennt vom Himmel und das schmale in der Hitze flimmernde Band der Straße zieht sich bis zum Horizont. Ceduna ist unser nächstes Ziel. Dort wollen wir uns einen Offroad-Track anschauen der 400km lang durch die Sandwüste geht...ein wundervolles Wüstenerlebnis erwartet uns...wir sind nur noch nicht sicher ob wir den ganzen Track fahren wollen da es ein sehr großer Umweg wäre...schließlich wartet auch noch Adelaide auf uns, und Freunde dort auf mich.


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Donnerstag, 29. Januar 2009

Die Reise geht weiter...


Nach nun mehr als drei Monaten in Perth werde ich wohl nun weiter reisen...
Weihnachten und meinen Geburtstag feierte ich mit Freunden die ich aus Darwin und Kununurra kannte. Sylvester war leider ein einziger Reinfall da es kein wirkliches Feuerwerk gab und ich von Aborignies zusammen geschlagen wurde...zum Glück wurde ich nicht ernsthaft verletzt!

Ich beschloß daraufhin, Ferien zu machen und fuhr 300km runter in den Süden nach Margaret River. Dort traf ich viele Freunde wieder und lernte neue kennen. Wir campten immer irgendwo im Wald oder an einem Fluss und hatten eine wunderbare Zeit. Manchmal besuchten wir eine Hippie-Komune, trommelten zusammen, unterhielten uns oder relaxten einfach im Schatten. Die Hippies haben sich ein einem Wald festgesetzt der eigentlich abgeholzt werden soll. Das Lager war recht kunstvoll gestaltet und bestand aus vielen campervans, Zelten und Baumhäusern. Jeden Monat gibt es hier eine große Party (Full Moon Party) die echt der wahnsinn ist und bei mir einen bleibenden Eindruck hinterließ :-)

Margaret River ist eine beliebte Urlaubsregion und so gab es neben traumhaften Stränden die vorallem für ihren guten Surf bekannt sind, viele Weingute, eine Schokoladenfabrik, mehrere Käsereien und jegliche Art von Zerstreuung. Natürlich besuchten wir die meisten Attraktionen und testen auch den ein oder anderen Wein, wundervolle Pralinen und schmackhaften Käse.

Obwohl ich eigentlich nur für drei Tage runter gefahren war, blieb ich im Endeffekt zwei Wochen...ich konnte mich selbst dann nicht von meinen Freunden trennen und reiste noch mit ihnen weitere 150km gen Süden bis fast nach Denmark. Dort unten gibt es Bäume...und zwar nicht nur viele, sondern auch immens große! Unter anderem kann man auch auf einige dieser Bäume raufklettern...ich war auf dem höchsten (ca. 70m) Baum...in den Stamm waren einfach große Nägel gehauen an denen man hochklettern konnte...stolpern wäre hier fatal gewesen!
Da ich in Perth ein Fotoshooting hatte, musste ich leider meine Freunde verlassen und wieder zurück fahren...die 500km ein einem Rutsch. Ist wirklich unglaublich wie schnell man sich an diese Entfernungen gewöhnt!
Leider hat meine Filmproduktion (www.colortape.com) leider keine Aufträge mehr für mich...im Moment strauchelt die ganze Wirtschaft in Australien und so habe ich mich entschlossen, weiter zu ziehen...meinen Freunden hinterher um dann wieder mit ihnen zusammen zu reisen! Fahre so um den 30.1.09 los Richtung Melbourne.

Das wars soweit...falls ihr etwas von meiner Arbeit sehen wollt, schaut euch eine der Webseiten an die ich programmiert habe...demnächst kommen noch mehr und auch Bilder von meinem Kamerakran, Film-Drehs etc. Shortfilm "Running"

Von Links nach Rechts: Roland, Ich, Anne, Lloyd, Julia und Paula
Herzliche Grüße aus dem (sau) heißen Perth...wir haben hier bis zu 42 Grad im Schatten, ins kalte Deutschland!
Euer Christian


Dieses Video habe ich für eine Freundin gemacht die sich damit für den besten Job der Welt bewerben will...The Best Job in the World

Dienstag, 23. Dezember 2008

Mein erstes Filmprojekt in Perth...


Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Beitrag aus Perth, Australien.
Ich bin mittlerweile schon mehr als 6 Wochen in Perth und arbeite für Colourtape Videoproductions. Meine erste Arbeit bestand darin, einen Kamerakran zu bauen...da ich ja schon ein wenig Erfahrung in dieser Sache habe (dank meines eigenen Kamerakrans in Deutschland) war das eigentlich kein Problem für mich. Allerdings war es doch deutlich schwieriger als gedacht, da wir schon allein für das Material eine Menge Geld und Zeit investieren mussten...man muss es nämlich erstmal finden!
Nach und nach hatte ich dann alle Teile zusammen und die Frage stelle sich, wo kann ich den Kran eigentlich bauen? Zum Bau benötigt man nämlich eine große Bohrmaschine, Fräs -und Drehmaschine, Bandsäge, Schweißgerät...nur um ein paar Maschinen zu nennen. Zum Glück fand mein Chef eine Lösung und ich konnte die Maschinen in einer Stahlverarbeitungsfirma benutzen. Dort schloss ich einige Bekannschaften die mir sehr weitergeholfen haben bzw. noch werden...davon abgesehen bekam ich sofort einen Job angeboten, da die Industriemechaniker (Fitter&Turner) hier eine schlechte Ausbildung bekommen und deswegen relativ unfähig sind...was ich nur bestätigen kann...dank meiner qualitativ hochwertigen Ausbildung (BG Metall) war der Boss dort schon am ersten Tag von mir begeistert und so bekomme ich vielleicht einen Job im nächsten Jahr...das wäre zwar seeeehr gut fürs Geld aber leider nicht gut für meine Filmprojekte...mal sehen wie ich das unter einen Hut bekomme...

Der Kran ist nun fertig... 6m hoch mit remote head und relativ leicht (Alu). Leider wurde er erst nach meinem ersten Filmprojekt fertig sodass wir ihn dort nicht nutzen konnten.
Mein erstes Filmprojekt in Perth:
Ich habe Beleuchtung und technische Assistenz bei dem Kurzfilm (The Boinging) gemacht. Der Name des Films hat etwas mit dem Thema des diesjährigen Internationalen Filmfestivals in Sydney zutun: "Spring". Nun gibt es das Wort "Spring" nicht nur in "Frühling", sondern auch in "Springonions", "Springwater" oder einfach in "Spring" als Stahlfeder...letzteres spielte eine große Rolle in diesem Film. Es handelt sich um eine Art Weltuntergangs-Situation in der alle "Springs" die Weltherrschaft übernehmen...sehr witzig und ein wenig ironisch mit viel Blut und in Körpern steckenden Stahlfedern definitiv eine gute Story die einen mitreißt und am Ende wieder ausspuckt :-)
Die meisten am Set waren Profis...dadurch bekam ich natürlich erstmal wieder einige neue und sehr wichtige Kontakte und der DoP (Kameramann) hatte sehr viel Erfahrung in Beleuchtung sodass ich viel von ihm lernen konnte.
Ich werde Schauspieler, Kameramann, Producer etc. im nächsten Jahr in meine Projekte einbauen, wenn möglich.

So, ich wünsche euch allen eine fröhliche Weihnacht und eine gutes neues Jahr!!!
Ich werde mit einigen anderen Deutschen am 24. feiern...mit Weihnachtsbraten und guten deutschen Weihnachtsplätzchen!

Alles Gute,
euer Christian

Sonntag, 30. November 2008

Ein kleiner Vorgeschmack...



Meine Reise so far:

Perth update...

G'day mate,
Komme gerade von einer Woche Farmwork wieder. Hab auf einem Weingut gearbeitet. Das Weingut liegt in der Nähe des malerischen Koynunup, 3std südöstlich von Perth. Die Farm ist eigentlich eine Sheep-Station mit rund 6000 Schafen, allerdings wird dort seit 1997 auch Wein angebaut (www.wildorchidwines.com.au). Wir wohnten für eine Woche in den Schafscherer-Quartieren und hatten somit unser eigenes Haus. Wir, das sind Moritz, Ich und Vincent, ein Taiwanese. Wir arbeiteten jeden Tag 10std auf dem Feld und hatten meist sogar einen Jeep oder Pickup zu verfügung, damit wir uns ein bisschen Lauferei ersparen konnten. Ich schätze mal ganz grob, dass wir ca. 10km jeden Tag gelaufen sind.

Unser Farmer war ein sehr cooler Typ der uns immer Kaffee mitbrachte und uns bei unserer Abfahrt eine Ladung Wein in die Hand drückte...endlich einmal guter Wein. Der Goon hängt mir so langsam zum Hals raus!
Arbeite jetzt weiter bei ColourTape Videoproductions in Perth und baue ihnen einen Kamerakran der meinen eigenen bei weitem übertreffen wird...hoffe ich ;-)
Werde außerdem bei einigen Filmproduktionen dabei sein und evtl. meinen eigenen Kurzfilm drehen und im Januar beim Sony Filmfestival in Perth einreichen...

Donnerstag, 13. November 2008

Perth

Nach ca. einem Monat Roadtrip bin ich nun in Perth angekommen. Die Wohnungslage hier ist fuerchterlich sodass wir schon am ersten Tag 5std gebraucht haben, um einen Schlafplatz zu finden. Ich habe daraufhin mein Bett wieder ins Auto gebaut und spare nun pro Nacht so um die 30 Dollar! :-)
Arbeit zu finden ist schwierig. Hoffe dass ich bald nen Job auf ner Farm bekomme. Leider ist Perth gerammelt voll mit Backpackern, keine Ahnung warum...hier ist es immer noch sehr kuehl und wenn ich mich mal ueberwinde Surfen zu gehen, friere ich trotz Neoprenanzug.
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzten ist auch noch mein laptop kaputt gegangen. Ist zwar nur das interne Netzteil vermute ich, aber die Reparatur hier ist sehr teuer und es gibt nicht wirklich einen Service der sowas macht. Leider sind all meine Daten auf dem Laptop und so wird es erst einmal keine Filme und Fotos mehr geben! Ich werde ihn evtl. nach Deutschland schicken muessen...

Soviel zu meiner derzeitigen Lage...

euer Christian

Donnerstag, 23. Oktober 2008

Meine Reise so far...

Darwin > Broom


1. Tag
Nachdem ich noch schnell in der Werkstatt meinen abgefallenen Blinker befestigt habe, fahre ich Moritz abholen. Gemeinsam gehen wir einkaufen für den Trip. Dann gehts auch schon los! Wir fahren den Stuart Highway runter und dann in den Litchfield National Park hinein. Dieser ist wesentlich kleiner als der Kakadu und somit haben wir nur 2 Tage eingeplant. Schon an unserem ersten Tag besichtigen wir die meisten Attraktionen, schwimmen in wundervollen von Wasserfällen eingerahmten Pools und übernachten schließlich auf einem der Bush-Camping Grounds. Zum Abendessen gibt es Känguruh-Steak…schmeckt sehr gut, so ähnlich wie Rind, nur neutraler.
Danach gibt’s noch ein obligatorisches Bier und dann geht’s ins Zelt, noch einen Film auf meinem Laptop schauen.

2. Tag
Wir stehen bald auf, da uns die Sonne aus dem Zelt treibt. Kaum sind wir aus dem Zelt draußen, werden wir schon von den Fliegen begrüßt. Eine Begrüßung die selbst dem größten Sanguiniker die Laune verderben würde 
Wir fahren weiter, baden wieder in zwei Plungepools, springen von Wasserfällen und kommen schließlich an den Anfang der Offroad-Strecke.
Nun beginnt der Teil des National Parks nach dem ich mich schon lange gesehnt habe:
Als erstes lasse ich die Reifen herunter um mehr Reibung zu bekommen und das Fahren weicher zu machen. Dann werden die Hubs gelockt, der 4WD engaged und los geht’s.
Als erstes müssen wir sofort durch einen tiefen Fluss. Der tiefste durch den ich bis jetzt gefahren bin: 60cm. Wir binden die Plane vor die Bullbar und fahren langsam hindurch. Für Kamerazwecke fahre ich dann gleich noch mal durch  Diesmal ist das Auto wirklich tief im Wasser. Viel tiefer darf es nicht mehr werden.
Der folgende Track ist nicht minder Spannend. Er wechselt zwischen tiefem Sand, rotem Staub, Geröll und einigen weiteren Flussdurchfahrten die alle um die 50cm tief sind.
Das Auto hält sich wacker.
Auch die Landschaft wechselt oft. Gerade sind wir noch durch dichten grünen Busch gefahren, dann wieder fährt man über eine weite Steppe, durchzogen von riesigen bis zu 4m hohen Termitenhügeln. Wie eine Mondlandschaft sieht das Ganze aus.
Wir beschließen, den Track in einem Tag zu fahren und so sind wir am Abend wieder auf dem Highway und schlafen schließlich an einem kleinen Campground an einem See den ich noch von meiner Hinfahrt kannte.

3. Tag
Wir fahren weiter auf dem Stuart Highway zu den Edith Falls. Dort angekommen wandern wir die Falls hinauf um in den Pools oberhalb zu baden. Diese sind eingerahmt von Felsen und ziehen sich einer nach dem anderen weit den Fluss hinauf. Hier bleiben wir längere Zeit, schwimmen, springen von den Klippen ins kühle Nass und suchen einmal panisch das nahe gelegene Ufer weil wir einen Waran für eine Wasserschlange gehalten haben 
Am späten Mittag fahren wir dann nach Katherine rein, gehen einkaufen und erkundigen uns nach dem Katherine Gorge, einem wunderschönen Fluß im Nitmiluk National Park. Nachdem alle Besorgungen erledigt sind, fahren wir auf einen Campingplatz direkt am Katherine Gorge. Morgen wollen wir dort Kanu fahren und später Richtung Kimberleys aufbrechen.

4. Tag
Der Campingplatz am Nitmiluk National Park ist relativ schön und mit großem Pool. Eine Wohltat nach dem heißen Tag. Wir verbringen den Rest des Tages dort und wollen am nächsten morgen Kanu fahren. Leider ist der Strom ausgefallen und so können wir nicht mit Eftpos zahlen. Deswegen wandern wir einfach nur eine Stunde zu einem Lookout der hoch auf einem Felsen über dem Katherine Gorge trohnt.
Danach fahren wir auch schon wieder zurück zum Campingplatz, schlafen noch einmal auf den Liegestühlen am Pool für eine Stunde und machen uns auf den Weg nach Timber Creek und dem Gregory National Park. Nach 3std Fahrt kommen wir an und checken auf einem Campingplatz ein. Abends gehen wir noch in den Pub und trinken ein Bier, spielen Billard mit ein paar Aboriginie-Mädels die hier eigentlich ganz nett sind und es definitiv auf uns abgesehen haben 

5. Tag
Wir fahren morgens los in den Gregory National Park um einen als „difficult“ eingestuften 4wd Track zu machen. Nachdem wir eine Stunde über eine Staubpiste gefahren sind geht’s los auf die “Bullita Stock Route“.
Schon nach einigen Metern müssen wir einen felsigen Fluss überqueren der zwar ausgetrocknet ist, aber durch seinen krassen felsigen Untergrund sehr schwer zu fahren ist. Die nächsten 4std fahren wir mit nicht mehr als 10kmh durch das Outback. Alle paar Meter müssen wir über Limestone Treppen die vom Fahrer hohe Konzentration erfordern und sehr strapaziös sind. Die scharfen Steine und kleinen Felsen sowie Baumstämme auf dem Track sind eine große Herausforderung für die Reifen die zum Glück bis jetzt noch nicht geplatzt sind.
Am Nachmittag und nach den letzten großen Felsstufen die das Auto teilweise in eine fast senkrechte Position bringen und somit die Gefahr des Umkippens mit sich bringen, sind wir fertig mit der Welt und wollen einfach nur noch eine Pause.
Am Abend erreichen wir eine Busch-Camping-Area nahe an einem Wasserloch. Wir versuchen einen Fisch zum Dinner zu fangen, haben allerdings Pech. Wir schauen einen Film, genießen das letzte kühle Bier und zünden das Lagerfeuer an.

6/7. Tag
Heute sind wir aus dem Gregory National Park herausgefahren und machen uns auf den Weg nach Kununurra. Dort angekommen kaufen wir ein, Tanken auf und wollen eigentlich gleich wieder weiter, doch da sehe ich zwei vertraute Gestalten am Straßenrand: Chris und Anton, zwei deutsche die in Darwin in meinem Hostel waren. Wir nehmen sie mit zu ihrem Campingplatz und da sie dort sowieso schon heimlich schlafen, schließen wir uns ihnen einfach an und bleiben zwei Tage auf diesem völlig überteuerten Bonzencampingplatz mit Wireless Internet!!! Haben zusammen Babeque gemacht und uns unterhalten. Die Abwechslung hat uns gut getan.
Am nächsten Tag sind wir dann spaßeshalber durch einen reißenden Fluss über ein Wehr gefahren…sehr witzig Seitdem blubbert das Auto ein wenig…ist wohl etwas Wasser in den Luftfilter geraten! Abends hats dann mal wieder geregnet. Es wird so langsam etwas kühler…ein Segen nach der großen Hitze in Darwin.

8. Tag
Wir verabschieden uns von unseren deutschen Kollegen und fahren auf die Gibb River Road. Das staubige Abenteuer möge beginnen!
Die Straße ist in einem schlechten Zustand und durch unsere hohe Geschwindigkeit springen wir sogar einige Male…sehr zum Schaden des Autos natürlich, dass sich aber wacker hält!
Wir halten an einem Wilderness Park, der ist uns aber zu teuer und so fahren wir wieder weiter. Am Nachmittag kommen wir zu einer Farm…einer deutschen Wohlgemerkt. Der Farmer kommt aus Düsseldorf und hat immer noch einen deutschen Akzent…trotz 60 Jahren in Australien!
Da wir auch hier für die Übernachtung zahlen müssen, aber eigentlich nichts dafür geboten bekommen…fahren wir mal wieder weiter 
An einer Weggabelung ist ein Rastplatz und so zelten wir hier, als Gesellschaft haben wir einen Roadtrain bei dem der Fahrer gerade einen Reifen wechselt sowie später eine Reisegruppe die in einem dicken klimatisierten 4WD Bus das „wahre Australien“ bereisen.

9. Tag
Wir brechen morgens „früh“ auf…also so um 9 Uhr. Der Tourbus ist natürlich schon um 6 Uhr weitergefahren  und so sind wir wie immer allein morgens. Warum müssen hier alle Leute so früh morgens raus??? Wir wollen nach Mt. Barnett, einem Roadhouse und der einzigen Tankstelle weit und breit. Die Straße ist teilweise fürchterlich und das Auto und die Insassen werden stark durchgeschüttelt.
Als wir dann am Nachmittag in Mt. Barnett ankommen, empfängt uns ein Schild: Roadhouse die nächsten 2 Tage geschlossen!!!
Da stehen wir nun, ohne Petrol und vor der einzigen Tankstelle die Benzin verkauft (Alle anderen haben nur Diesel). Wir fahren auf den Campground…immerhin müssen wir nun nichts bezahlen da ja keiner da ist  und machen uns einen relaxten Tag. Ich kann endlich mal wieder mein Buch lesen! Wir nehmen ein Moskitonetz, nähen es zusammen…natürlich professionell nach Fischer Art (dem Fischerboot sei dank!) und machen daraus eine Art Reuse wo wir die die kleinen Fische die wir dann als Köder benutzen wollen mit Brot hineinlocken. Es funktioniert relativ gut, trotzdem brauchen wir pro Fisch ca. 20 Minuten 

10. Tag
Nachdem wir uns aufgrund der Sonne schon frühzeitig aus dem Bett gequält haben, wandern wir eine Stunde zu einem Gorge und wollen dort fischen. Nachdem wir mit dem Netz nach langer Zeit endlich einige Köderfische gefangen haben, kanns losgehen. Nach wiederum langer Zeit fangen wir dann endlich einen Fisch. Er ist zwar nur ca. 20cm lang und reicht gerade für zwei kleine Filets, aber wir beschließen, ihn zu behalten. Ich nehme ihn aus und filetiere ihn später. Mein erstes Mal nach dem Fischerboot. Und das Filetieren hatte ich noch nie selbst gemacht!
Der Fisch schmeckte erstaunlich gut!
Abends setzen wir uns ins Auto, machen den Motor an und schauen noch einen Film.

11. Tag
Endlich hat das Roadhouse auf, wir tanken, kaufen Eis für den Eski und füllen unsere Wassertanks. Am Wasserhahn treffen wir noch 4 Deutsche, 2 Jungs und zwei süße Mädels die auch mit einem Jeep unterwegs sind. Die ersten Backpacker die mit einem Jeep unterwegs sind! Wir unterhalten uns noch ein Weilchen…leider fahren die in die andere Richtung. Dann geht’s auch wieder weiter Richtung Tunnel Creek und Broom. Wir halten noch an einem Gorge (Bell Gorge) wandern eine halbe Stunde zum Wasserloch und haben ein erfrischendes Bad. Die Gibb River Road ist hier schon viel Besser. Wir fahren meistens so um die 90kmh und ohne die Corrugations gleiten wir förmlich über die Staubpiste.
Abends schlafen wir auf einem Campground kurz vor Tunnel Creek. Leider sind die Fees 10 Dollar pro Person, wir haben aber nur noch 10 Dollar in total. Naja, wir sprechen mit dem Ranger und der gibt sich schließlich mit nur 19 Dollar zufrieden. Ich finde in den Duschen eine Steckdose und so schauen wir noch 2 Filme in der Dusche 

12. Tag
Wir brechen auf zum Tunnel Creek…einer riesigen und stockdunklen Höhle durch die man waten kann…denn da geht ein Fluss durch…etwas riskant aber machbar…denken wir! Eigentlich wars gar nicht so riskant bis auf dass wir fast auf ein Krokodil getreten wären…Die Höhle war wirklich riesig und pechschwarz. Zum Glück hatten wir unsere Campinglampe dabei sodass wir relativ viel sehen konnten. An der Decke hingen Fledermäuse und im schwarzen Wasser das wir manchmal durchwaten mussten, schwammen kleine Fische und, so konnte man erahnen, auch noch ganz andere Dinge wie z.b. Krokodile. Da es hier aber nur Frischwasser Crocs gibt und diese nicht aggressiv sind solange man sie nicht ärgert, hatten wir nicht übermäßig Angst und sind immer noch im Besitz sämtlicher Extremitäten.
Die Höhle war ca. 1km lang und herrlich kühl, allerdings stank es bestialisch nach Krokodil und Fledermäusen.

Die letzten 100km Staubpiste, wie sollte es auch anders sein, waren die Hölle. Das Auto klappert seitdem leicht! Die Corrugations waren so tief, dass das Auto nur Sprang und wir teilweise auf Schrittgeschwindigkeit herunterbremsen mussten. Außerdem gerieten wir dadurch in den Kurven oft ins Schleudern. Als wir dann endlich den Highway erreichten, atmeten wir auf.
Die letzten 300km nach Broom waren dann ein Klacks, auch wenn das ständige geradeaus sehr müde macht!

Broom ist wie nicht anders zu erwarten ein Kaff…wahrscheinlich sogar noch kleiner als Darwin. Nicht mal eine richtige Hauptstraße gibt es hier, dafür aber einen Flughafen der wohl mit guter Ortsanbindung wirbt…den Wind den die Düsen der startenden Flugzeuge erzeugen rauscht bis in mein Zimmer! Wir checken die drei Hostels vor Ort aus und entscheiden uns für das billigste. Leider gibt’s für wenig Geld auch wenig: Die Klimaanlage in unserem Zimmer funktioniert nicht obwohl wir extra dafür zahlen und die Sanitären Anlagen sind schlechter als mancher Busch-Campground…naja, immerhin wieder ein richtiges Bett… durchgelegene dünne Matratze und 8 stinkende Leute um einen herum…aber als Backpacker darf man ja nicht fancy sein!

Freitag, 17. Oktober 2008

Samstag, 11. Oktober 2008

Kakadu National Park

Es ist Dienstag der 7. Oktober. Nadja, Silke und Ich fahren morgens noch schnell zum Woolworth einkaufen für den Trip. Danach geht’s zur Tankstelle tanken und Eis für die Kühlbox kaufen…dann geht es endlich los in den Kakadu National Park.
Nach ca. 200km sind wir da. Es ist schon Mittag, der Himmel ist leicht bewölkt. Die ersten Wolken der aufkommenden Regenzeit rücken heran, legen einen leichten Schleier vor die brennende Sonne, tauchen alles in ein leicht gedämpftes Licht. Es ist ca. 40 Grad und sehr feucht. Der Schweiß läuft uns trotz Fahrtwind herunter und wir lechzten nach einem Bad im kühlenden Nass. Doch um uns herum ist nur glühender Sand, heiße Steine und ein paar verbrannte Gräser und Bäume.
Der Kakadu National Park selbst ist erstaunlich grün. Hier gibt es selbst in der Trockenzeit genug Wasser für Pflanzen und Tiere.
Wir erkundigen uns als erstes beim Ranger nach den Sehenswürdigkeiten und brechen dann gen Norden auf, zu unserem ersten Ziel: Ubirr.
Dort wandern wir in der Mittagshitze durch eine zerklüftete verbrannte Felslandschaft. Es riecht nach Feuer…am Horizont türmen sich die Rauchwolken von fernen Waldbränden.

Abends fahren wir auf einen Busch-Campingplatz. Die Toiletten und Duschen sind sehr spartanisch aber nach der Hitze des Tages ist jeder Wassertropfen auf der Haut eine Erfrischung. Wir betreten die Anlage allerdings nur sehr vorsichtig. Ich checke die Toiletten und Duschen genau aus Angst vor Spinnen oder Schlangen. Wir bauen die Zelte auf und Kochen. Um uns herum das sirren der Moskitos die sich in der Aufkommenden „Kühle“ (30°C) hervor wagen und die Fliegen ablösen, die uns schon den ganzen Tag geplagt haben.
Fliegen sind ein großes Problem in Australien. Gerade im Outback und im Busch sind sie zahllos vorhanden und ihre Fähigkeit, einem immer ins Gesicht zu fliegen, zielsicher die Nase, den Mund oder die Augen zu treffen machen sie zu einer größeren Plage als die Moskitos, da man diese wenigstens mit einem Spray etc. abwehren kann.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Nourlangie. Dort bestaunen wir die gut erhaltenen Aboriginie Felsmalereien.


Von hier aus geht es weiter zu den Jim Jim & Twin Falls. Endlich Offroad! Wir fahren ca. eine Stunde über eine rote Staubstraße. Trotz der Gefahr des Schleuderns fahre ich ca. 80km/h da die Straße stark „corrugated“, also sehr ausgefahren und „gerillt“ ist. Bei der hohen Geschwindigkeit springt das Auto weniger und wird somit nicht so stark belastet.

Für die letzten 20km brauen wir 2 Stunden. Die Straße hat sich zu einem schmalen Offroad Track entwickelt. Es geht über steile Hügel, Geröll, durch große Wasserlöcher und durch tiefen Sand. An einer Stelle durchfahren wir sogar einen Fluss. Kein Problem mit meinem Jeep. Wir lassen die Hände jedoch lieber im Auto…Salzwasserkrokodile bevölkern die Flüsse und Seen hier und vom Baden wird strengstens abgeraten.
Wir schlagen unser Nachlager auf und gehen früh zu Bett.
Am nächsten Morgen stehen wir schon um 6 Uhr auf, um in der Morgenkühle zum Ursprung der Wasserfälle zu laufen. Nach einem steilen Aufstieg folgen wir einem ausgetrockneten Bachlauf mitten durch den Busch. Um uns herum das Krächzen der Kakadus und das Zirpen der Grillen. Am Ziel angekommen werden wir mit einem wundervollen Ausblick belohnt!

Unser nächstes Ziel ist Yellow Waters. Eine Sumpflandschaft die mit ihrem krassen Grün einen starken Kontrast zu der umliegenden verdorrten Landschaft bildet. Das Wasser wimmelt von Krokodilen und bei jedem Rascheln im Gebüsch erwartet man, dass ein Krokodil aus dem Gebüsch stürzt um einen zu fressen.
Wir genießen einen wundervollen Sonnenuntergang und gehen im nächsten Roadhouse einen trinken…zur Feier des Tages


Unser letztes Ziel ist Maguk. Nach 10km Staubpiste sind wir am Ziel und wandern zu einem großen Plungepool, einem kleinen See mit einem Wasserfall und wundervoll klarem Wasser. Trotz der Krokodil Gefahr können wir der Versuchung nicht widerstehen und springen ins kühle Nass. Um den Leser zu beruhigen muss ich sagen, dass noch eine Touristengruppe den See bevölkerte und wir hofften, dass das Krokodil die Touris bevorzugen würde

Nach 4 Tagen Kakadu geht’s auch schon wieder zurück nach Darwin. Wir sind über 1000km gefahren und hatten jede Menge Spaß.

Morgen fahre ich dann mit Moritz, ebenfalls einem Deutschen in den Litchfield National Park und durch die Kimberleys die Westküste runter über Broom nach Perth. Auf dem Weg wollen wir irgendwo als Cowboys auf einer Cattle Station arbeiten…Ich werde nun ca. 6 Wochen ohne Internet oder Handy sein…also versucht erst gar nicht mich zu kontaktieren

Gruß, Christian

Dienstag, 30. September 2008

Prawns und andere Meeresfrüchtchen…

Ich bin gerade wieder in Darwin angekommen. Die letzten dreieinhalb Wochen habe ich auf einem Prawn Boot gearbeitet, also einem Fischerboot das auf Prawns (Shrimps) spezialisiert ist.
Ich hatte mich sehr gefreut, als die Agency anrief und mir mitteilte, dass sie einen Job für mich hätten. Da ich schon seit mehr als einer Woche hier in Darwin auf Jobsuche war, nahm ich den dann auch dankbar an.
Am nächsten Tag fuhr ich zum Hafen und traf mich mit einem Agenten der mich nach Eintreffen des Bootes mit dem Kapitän und der Crew bekannt machte.
Der Prawn-Trawler (Eyland Pearl) ist ca. 30m lang, drei Stockwerke hoch und hat ein Fassungsvermögen von 40t in seinen Laderäumen. Da die Eyland Pearl das größte Boot der Flotte ist, wirkt sie als eine Art Mutterschiff der Flotte und assistiert oft kleineren Booten indem sie sie z.B. auftankt. Sie ist Innen sehr geräumig, ja fast gemütlich.
Meine erste Aufgabe besteht in Ausladen der Prawns des letzten Fanges. Ich lege mich natürlich richtig ins Zeug um einen guten Eindruck zu hinterlassen, da dass sozusagen mein Trial ist. Die Prawns werden über Fließbänder aus dem riesigen Kühlraum aufs Dock transportiert, müssen aber von Menschenhand von einem Fließband aufs nächste gehoben werden. Nach 5std Akkordarbeit und 16t heben (in 5kg & 10kg Boxen) bin ich am Ende.
Ich fahre noch einmal schnell Einkaufen, parke mein Auto auf dem Gelände der Fischereifirma und ziehe in meine kleine Kabine ein, die für die nächsten 3 Wochen mein neues Zuhause sein wird.
Als erstes muss das Boot aufgetankt werden. Das Ganze stellt sich als unglaublich langwierig heraus, da das Boot 100.000 liter Diesel aufnimmt…das dauert selbst mit Hochgeschwindigkeitspumpen 3 Stunden.
Als wir dann endlich aus dem Hafen ausfahren, ist es mittlerweile Nacht geworden und ich schaue den kleiner werdenden Lichtern Darwins hinterher.
Meine erste Aufgabe könnte typischer nicht sein: Deck schrubben.
Nach den ersten Tagen, einer generellen Einweisung, Knoten üben etc. kam dann das erste Set. Die Prawns wandern irgendwie mit den Gezeiten sodass je nach Mondkonstellation viel zu fangen ist oder aber auch gar nichts.
Ein Set ist eine Zeit wo nicht geschlafen wird, sondern nur gefischt, und zwar soviel es geht. Die Netze werden eingeholt und in einen Behälter entleert, dann geht das Ganze auf ein Fließband wo die Prawns nach Größe und Art sortiert werden, dann über ein weiteres Fließband in einen zweiten Behälter wo sie in Sodium Metabisulphite (E223) gebadet werden, einem Preservative das meiner Meinung nach nicht grad gesund ist und die Prawns auf eine Art und Weise chemisch „kocht“. Danach auf eine Abfülltisch wo sie in Kisten gepackt werden.
Nun geht das Ganze in einem Affenzahn und je nach Fang dauert das verarbeiten bis zu 3std. Dann werden die Kisten runter in den Gefrierraum gebracht. Dieser ist in Shockgefrierfächer (Snap) und einen Aufbewahrungsraum (Hold) unterteilt. Die Prawns müssen als erstes in den Snapfreezer. Da das einladen schnell gehen muss, muss ich dort in normaler Hose und Pulli runter, lediglich eine Skimaske schützt mich vor der scharfen Kälte. Immerhin ist es -35°C dort unten! Binnen Sekunden ist die Kleidung am Körper steif gefroren, die Nase läuft und die Augenwimpern frieren an der Skimaske fest. Die 5kg & 10kg Kartons werden von oben runter geworfen, unten aufgefangen und eingelagert. Nach ca. 2 Tagen muss man die Prawns aus dem Snapfreezer ausladen und im Aufbewahrungsraum, in dem es ebenfalls -35°C ist, stapeln. Für diese Aufgabe bekommt man immerhin einen Schutzanzug, in dem man aber auch schon nach 15min zu frieren beginnt. Manchmal war ich für 2std dort unten und habe Kisten gestapelt. Wie ich diesen Ort gehasst habe!
Als nächste ist da die ständige Arbeit. Es gibt immer etwas zutun. Tagsüber wird ununterbrochen gefischt und Nachts, wenn die Prawns etwas weniger werden, müssen Pappkartons für den nächsten Tag gefaltet werden. Ich habe schon 2 Tage und 2 Nächte am Stück und ohne Schlaf gearbeitet. Meistens jedoch so ca. 30std. Pausen gibt es nur zum Essen, was zwar relativ gut ist, aber aus Zeitgründen meisten runter geschlungen wird. Schlaf bekommt man nie mehr als 4std. meistens aber so zwischen 1 und 3 std. da die Netze ca. alle drei bis 4std geleert werden und dann jeder mit anpacken muss. Dann gibt es da noch das „Trygear“, ein kleineres Netz das ca. alle halbe Stunde hochgeholt wird und die Lage auf dem Meeresboden anzeigt.
Achso, es wird übrigens mit Schleppnetzen gefischt. Also hat man von Felsen über sämtliche Hai und Fischarten alles im Netz…zusätzlich zu den Prawns.

Ich muss erstmal meine Scheu überwinden, die schleimigen und zappelnden Prawns überhaupt anzufassen. Als nächstes kommen dann die Haie, die bis zu 1m lang und bei jedem Fang in großer Zahl vorhanden sind. Man packt das zappelnde Zähneknirschende Monster mit beiden Händen und schmeißt es über die Reeling. Als nächstes wären da die Stachelrochen. Von denen gibt’s auch mehr als genug und sie werden teilweise sehr groß. Auch sie werden in einer bestimmten Weise angefasst und über Bord geschmissen. Das Einzige was ich nicht angefasst habe, sind die Seeschlangen. Sie sind sehr giftig und meist auch sehr groß. Obwohl man mir erklärte, dass sie kurzsichtig und nicht so bewegungsfähig sind und man sie demnach einfach am Schwanz packen könnte, bin ich skeptisch geblieben, da es immer sehr knapp ausging und da wir weit draußen auf dem Meer sind, würde bei einem Biss jede Hilfe zu spät kommen.
Als nächstes habe ich dann auch noch das Fisch-Ausnehmen gelernt. Es gibt hier riesiger Fische, deren Filets so dick und so lang wie mein Arm sind.
Die Haie sind den Fischern besonders ein Dorn im Auge. Sie beißen andauernd Löcher in die Netze sodass wir beinahe täglich mit Netzeflicken beschäftigt sind. Die größten Probleme haben wir aber mit Schwertfischen (Sawfish). Sie sind riesig und verfangen sich dank ihres Schwertes andauernd im Netz. Sie rauszuholen dauert manchmal Stunden, da sie die Größe und das Gewicht von Kühen erreichen.

Ich habe schon nach der ersten Woche keine Lust mehr gehabt. Die Arbeit ist einfach tödlich. Ich war in Stadien der Müdigkeit wo ich sogar im stehen während der Arbeit eingenickt bin; und der raue Umgangston an Bord der ein dickes Fell erfordert.
Ich habe schon nach den ersten Tagen jegliches Zeitgefühl verloren. Man hält bei jeder Gelegenheit ein Nickerchen und arbeitet zu jeder Tageszeit. Das Deck ist hell erleuchtet und oft wird laute, hektische Musik gespielt; zu Motivationszwecken. Die Seilwinden sind Ohrenbetäubend und die Arbeit geht sehr auf den Rücken. Jeder Muskel tut weh, die Hände sind aufgeweicht vom Salzwasser und es bilden sich juckende Stellen, da die Prawns ja auf dem Meeresboden leben und sich von Dreck ernähren und somit mit sämtlichen Schadstoffen behaftet sind, die ins Meer gekippt werden. Ich muss mich nach jedem Fang waschen und, wenn ich nicht zu müde bin, auch mit einer Antibakteriellen Lösung einreiben.
Um die Arbeit besonders schwierig zu machen, haben wir manchmal einen 2-3m hohen Seegang. Das Boot wackelt teilweise so sehr, dass man sich nur noch festhalten kann…und dabei noch arbeiten und rumlaufen!

Als besonders Schade empfand ich es, die Reise nicht genießen zu können. Die Sonnenauf –und Untergänge waren Atemberaubend. Delphine waren unsere ständigen Begleiter und manchmal hier und da eine Walflosse in der Ferne. Die Hai und Möwenschwärme die unserem Boot folgten waren eher unwillkommen.  Wir sind bis in die Kimberleys reingefahren, einem riesigen und wunderschönen Nationalpark nordwestlich von Darwin. Die vielen kleinen Inseln haben sehr zu einem Landgang eingeladen, aber wie ich immer wieder erinnert wurde, waren wir ja nicht zum Vergnügen da!

Gestern bin ich wieder in Darwin angekommen. War mit meinem Skipper und dem Obermatrose einen trinken auf einem Oktoberfest-Verschnitt und haben gefeiert, dass wir den Trip ueberlebt haben.
Am naechsten morgen mussten wir dann Ausladen. 30 tonnen Prawn in 5kg und 10kg Packchen...kann man sich ausrechnen dass das mehrere tausend Kartons sind, Das Ganze natuerlich im Kuehlraum bei Minus 35 Celsius und im Eiltempo...Nach 6std und einem ungeheuren Kraftakt waren wir dann fertig. Ich bin teilweise vor Erschoepfung fast umgekippt. Aber Aufgeben gibts nicht!
ich bin in diesem Job wirklich an meine Grenzen gekommen. Physisch als auch Psychisch. Das Denken spielt eine wichtige Rolle und wenn man es unter Kontrolle hat, kann man den Koerper zu unglaublichen Leistungen zwingen.

Soviel von mir...ich fahre naechste Woche in den Kakadu National Park und danach wohl in die Kimberleys, einen weiteren National Park :-)

Gruss von Downunder,
euer Christian

Sonntag, 31. August 2008

Darwin

Ich bin gerade in Darwin angekommen. Die Temperatur ist in den letzten 2 Tagen merklich gestiegen. Hier ist es bestimmt 30 Grad im Schatten und dank der bald beginnenden Wetsaison schon sehr feucht...d.h. man schwitzt schon beim nichtstuen und ich konnte heute Nacht kaum schlafen wegen der Hitze.
In den letzten drei tagen bin ich 1500km gefahren. Allein, also jeden Tag so 6 std. Das schlimmste ist, dass es fast immer geradeaus geht und man kämpfen muss um wach zu bleiben.

Hier gibts jetzt erstmal ein paar Bilder:





Donnerstag, 28. August 2008

Darwin ich komme...

Hey ihr lieben,
Von Brisbaine bin ich weiter die Ostkueste hochgefahren bis nach Townsville. Auf dem Weg war ich auf einer kleinen Insel namens Fraser Island auf der ich mich mit meinem Jeep endlich mal so richtig austoben konnte...es gibt keine Strassen sondern nur sandpisten und straende zum fahren. Ausserhaben habe ich in kleinen Staedten wie Town of 1770 halt gemacht und mich einige tage in der Sonne geaalt.
Nach Fraser Island bin ich dann in den Whitsundayz, einer Inselgruppe suedlich von Townsville segeln und tauchen gegangen. Das Segelboot war ein Ex Americas Cup Racing Boot und bei viel Wind und 3 meter hohen Wellen hatte ich viel spass beim segeln. Bin dann am Great Barrier Rief auch das erste Mal in meinem Leben getaucht. War eine tolle Erfahrung die ich dann gleich nochmal wiederholt habe :-) Durch die tiefen zu gleiten und grosse Fische zu streicheln ist ein wahnsinniges Erlebnis und wenn ich denn mal endlich nach Thailand kommen sollte, mache ich dort einen Tauchschein!
Ausserdem war ich am schoensten Strand der Welt, oder 2. schoensten, da ist man sich nicht einig. War auf jedenfall traumhaft schoen ;-)
Danach gings dann nach ein wenig Party in Airlie Beach und einigen tagen auf Magnetic Island, einer traumhaften insel vor Townsville, weiter...2500km quer durch die Wueste nach Alice Springs und zum Uluru, Kata Tjuta und dem Kings Canyon.
Wir sind 5 Tage lang geradeaus gefahren...da ist es unglaublich schwer, nicht mal am Steuer einzuschlafen!!! Man haelt oefter zum tanken als zum rasten. Ansonsten massenhaft tote Kaenguruhs am Strassenrand, habe aber noch kein lebendes gesehen!
Tagsueber scheint die Sonne erbarmungslos, nachts ist es saukalt sodass man sich dreimal am tag umziehen muss um sich den wechselnden Tempereaturen anzupassen.
Dann hat sich ein Teil der Elektrik meines Autos verabschiedet sodass ich die Heckklappe jetzt zulassen muss und keinen Strom mehr fuer Laptop und Kameras habe...Leider konnte ich trotz aufwendiger Untersuchung in Zusammenhang mit kompletter Entfernung der Cockpitverkleidung den Fehler nicht finden. immerherin kam ich mal dazu, meinen Werkzeugkasten voll auszunutzen :-)
Auf dem Weg zum Kings Canyon haben wir uns dann entschieden eine Abkuerzung zu nehmen die als 100km unsealed angezeigt war. Leider war es nicht nur unsealed aber leider auch 100km corrogations, d.h. so kleine Bodenwellen die das Auto komplett auseinander nehmen. Jetzt klappert mein Auto wieder :-)
Mitten in der Wueste auf der Sandpiste haben wir dann einen Asiaten mit seinem Tourenrad getroffen, muehevoll sein Fahrrad durch den 20cm tiefen sand schiebend und nur einem halben liter wasser!!!
Es war dem Sonnenstich nahe und voellig erschoepfft aber trotzdem am laecheln. Hab ihm Wasser gegeben und haette ihn gern mitgenommen, aber unser Auto ist einfach zu voll gewesen. Zum Glueck hat ihn dann der naechste Jeep gerettet! Der Kerl war voellig durchgeknallt und waere garantiert gestorben! Mit dem Fahrrad quer durch die Wueste!!!
Heute setzte ich Caroline am Flughafen ab und fahre allein weiter nach Darwin. Hab mir ausgerechnet dass das Geld gerade fuers Benzin reicht. Ansonsten faste ich einfach mal ein wenig. Konnte mich aber nicht ueberwinden in Alice Springs zu arbeiten, ist einfach zu sehr ein Wuestenkaff!
Hab von einem Australier gehoert, dass man von Darwin nach Thailand als Besatzung eines Segelboots fahren kann, mache ich vielleicht...
Jetzt muss ich erstmal wieder ne Woche lang geradeaus fahren...leider allein...hab niemanden gefunden der mit mir faehrt!

Soweit so gut,
Ich meld mich wieder von Darwin...

Samstag, 26. Juli 2008

travelling...


Ich bin gerade in Brisbaine...knapp 1000km die Ostkueste hoch. Mein Jeep schnurrt und die Meilen fliegen. Nachdem in Byron Bay und Surfers Paradies das Wetter etwas unangenehm war (es hat geschuettet wie aus Eimern)...sind wir schnell weiter in den Norden gefahren, dem Equator entgegen. Zum Glueck ist es hier schon merklich waermer, man kann mal im T-Shirt rumlaufen und die Sonne strahlt. In ca. 2 Tagen werde wir dann mit der Faehre nach Frasier Island uebersetzen, einer ca. 150km langen Insel vor der Ostkueste Australiens. Beruehmt ist sie fuer ihre Schoenheit und natuerlich bei 4WD Liebhabern...wie mir :-) Ich werde die Insel mit meinem Jeep befahren, Nur Sandpisten und Straende, einige Tracks aber keine Strassen, ein Traum!!! ;-) Wenn ich nicht steckenbleibe und lebendig wieder von der Insel komme, gibts den naechsten Eintrag :-)

Bis dahin, habt Geduld... Lieben Gruss, euer Christian

P.S. Leider erlaubt dieser intelligente computer in dieser Kaschemme mir nicht, Fotos von meinem Prachtstueck, also meinem Jeep meine ich :-) hochzuladen...

Montag, 14. Juli 2008

I Got Stuck...

Hey ihr lieben daheim vor den Bildschirmen...ich hab mal wieder ne Story für euch!

Ich werde am 22.Juli losfahren. Die Ostküste hoch und dann rüber zum Uluru und weiter nach Darwin. Dafür habe ich mir einen fahrbaren Untersatz gekauft. Und da Australien ja bekanntlich das Four-Wheel-Drive Land schlechthin ist, habe ich mir einen dicken Jeep gekauft.
Diesen habe ich gestern einmal Probe gefahren...eine nützliche Sache wenn dein Leben von diesem Auto abhängt. Leider wäre ich gestorben...
Ich verließ Sydney Richtung Norden um ca. 100km nördlich einen 4WD Track zu machen, leider habe ich diesen nie gefunden...in diesem Land gibt es einfach keine Straßenschilder...
Dafür bin ich dann einfach Querfeldein gefahren. Eigentlich kein Thema, selbst kleine Flußüberquerungen hat mein Jeep problemlos gemeistert. Nun ist mir der Erfolg natürlich zu Kopf gestiegen und ich dachte mir, dass ich doch einfach mal einem Flusslauf folgen könnte...im Fluss! Gesagt getan.
Nach 20m blieb mein schönes Auto im Treibsand stecken!!!
Johannes, mein deutscher Flatmate und ich versuchten mehr als eine Stunde lang fieberhaft, das Auto wieder auszugraben. Leider funktionierten die ganzen Tricks mit Fußmatte unter die Reifen etc. nicht da das Wasser das Graben fast zunichte machte und als es dunkel wurde gaben wir auf.

Handyempfang gabs natürlich auch keinen und glücklicherweise waren wir nur 15km vom nächste Ort entfernt, also schlappe 3std wandern...
Immerhin war Vollmond und so konnten wir leicht der "Straße" folgen. Die wenigen Häuser an denen wir vorbei kamen waren unbewohnt...Nach einer Stunde kam dann endlich mal ein Auto...ein älteres Ehepaar...sie waren natürlich sofort bereit, uns zu helfen und und nahmen uns mit zu ihrem Wochenendhaus. Von dort aus riefen sie eine benachbarte Expolizistin an die dann bald mit ihrem Jeep auftauchte und versprach, unser Auto rauszuziehen.
Während das Auto des älteren Ehepaares das Ganze Geschehen beleuchtete, wateten wir um Fluss umher, versuchten das Auto etwas freizugraben und hakten schließlich das Schleppseil ein. Leider war der Untergrund so schlüpfrig dass sich der andere Jeep nur selbst eingrub und mein Auto sich überhaupt nicht bewegte...

ich war mit meinen Nerven am Ende!

Doch unsere nette Helferin gab nicht auf. Sie hatte für alles eine Lösung. Wenn ihr nächster Trick nicht funktionieren würde, würde sie mit einem größeren Jeep wieder kommen, danach mit einem Traktor...

Doch er funktionierte...das nächste Abschleppseil war wie ein riesiges Gummiband. Das ganze wird "Snatching" genannt. Sie spannte das Seil nicht sondern ließ es auf dem Boden liegen, ja setzte sogar zurück. Dann gab sie Vollgas und mit einem Krach spannte sich das Seil, ihr Auto wurde durch die enorme Kraft abrupt zu stehen gebracht und mein Auto bewegte sich. Nach einigen Wiederholungen sprang mein Jeep mit einem gewaltigen Satz aus dem Loch.

Ich war gerettet!!!

Das Ganze war nur deswegen so schwierig gewesen, weil mein Jeep in der Zwischenzeit weiter eingesunken und Wasser in den Auspuff gelaufen war. Hätte ich den Motor gestartet, wäre der Ganze Motor kaputt gegangen!

Zurück auf trockenem Boden erhielt ich gleich eine kleinen Kurs in 4WD Driving...auf der nächtlichen Wiese.

ich werde diese Frau wieder besuchen, ihr einen Geschenkkorb mitbringen und eine weitere 4WD Stunde bei ihr nehmen :-)

Hätte ein Abschleppwagen aus Sydney kommen müssen, hätte mich die gesamte Rettungsaktion um die 1000 Dollar gekostet!

Mittwoch, 18. Juni 2008

Sydney

Nach meiner Ankunft in Sydney gelangte ich dank eines kostenlosen shuttle services schnell zu meinem Hostel. Mein Hostel liegt in Kingskross, dem berüchtigsten und (angeblich) schlimmsten Stadtteil von Sydney. Zu erkennen ist dieser Stadtteil an einem überdimensionalen Coca Cola Schild das einem nachts den Weg weist.
Sydney ist wohl mit New York zu vergleichen. Die engen Häuserschluchten, die vielen Menschen und Autos. Ich bin hier wirklich in einer Großstadt.
Nachdem ich in meinem Hostel eingecheckt habe, kaufe ich erstmal Essen ein um meinen Hunger zu stillen. Die Preise hier sind sehr hoch sodass ich das erste Mal nur das billigste kaufe, um meine kläglichen Ersparnisse nicht zu sehr anzugreifen. Später wandere ich durch die nächtlichen Straßen, bestaune die Wolkenkratzer zu beiden Seiten, verneine höflich die Einladungen diverser Nachtclubs und knabbere ab meinem Apfel. Ein kleiner Luxus muss schließlich sein.
Nachts schlafe ich nur mittelmäßig. Ich schlafe oben und der Kerl unter mir meint, einen One-Night-Stand im 8-Bett-Zimmer haben zu müssen. Da liege ich nun in meinem wackelnden Bett und grinse vor mich hin..jaja, das ist Sydney 
Am nächsten morgen gehe ich zeitig los. Ich eröffne ein Konto bei der Commonwealth Bank of Australia. Die Hauptstelle liegt in einem riesigen pompösen Gebäude in der Stadtmitte. Die hohen Marmorsäulen und Goldverzierungen lassen auf großen Reichtum schließen…dann bin ich hier ja genau richtig 
Danach laufe ich erst einmal wieder nachhause. Drucke meinen Lebenslauf etc. aus und mache mich wieder auf den Weg in die Stadt. Leider ist das Geld für mein Lunch für die Druckkosten draufgegangen. Immerhin erreiche ich so in Rekordzeit meine Traumfigur ;-)
Leider konnte ich ohne Termin nur bei einer Agency vorsprechen und bin nicht ganz sicher, inwiefern die mir weiterhelfen können. Ein Wettlauf mit der Zeit, wenn ich in spätestens 2 Wochen keinen Job gefunden habe, sitze ich auf der Straße…ich überlege mir auch, aus Sydney wegzugehen und einen Job als Cowboy auf einer Ranch anzunehmen. Mein Plan B falls alles schief geht. Auch Traktor fahren wird hier gut bezahlt, muss ich mir nur schnell mal beibringen  Werde jedenfalls so tun als ob ich es könnte, wenn ich draufsitze.
Irgendwie kann ich mich noch nicht dazu durchringen, auf dem Bau oder in einem Kaffee zu arbeiten, wahrscheinlich alles nur eine Frage der Zeit *grins*
Soviel von mir…

Lieben Gruß,
euer Christian

Montag, 16. Juni 2008

Der Koffer geht nicht zu...

...oder vielmehr der Rucksack. Ich bin wieder in Auckland, Neuseeland. Doch wie ich hierher kam, ist eine Geschichte, die erzählenswert ist:

Sonntag morgen 7 Uhr, Nadi International Airport, Fiji. Zwei müde Gestalten begeben sich zu der langen Schlange am Check-In Schalter. Die Augen halbgeöffnet, den Rucksack hinter sich herziehend reihen wir uns in die Schlange ein. Ich erkenne nach einigem blinzeln, dass vorne auf den Bildschirmen unser Flug angezeigt wird. Gut, denke ich, immerhin stehen wir in der richtigen Schlange. Die Lautsprecherdurchsagen beachten wir kaum. Nur das Wort "delayed" können wir heraushören. Die Leute in unserer Schlange werden unruhig. Es wird getuschelt, geflüstert und schließlich laut geflucht. Anscheinend hat sich unser Flug verspätet. Endlich stehen wir am Check-In Schalter. Die Frau erklärt uns mit einem entschuldigen Lächeln, dass unser Flug um 12std verschoben wurde!!!
Freddi und ich schauen uns an.
12std sind eine lange Zeit. Wir haben kein Geld mehr, sind schweine müde und der Flughafen ist nicht gerade ein netter Ort um dort eine lange Zeit zu verbringen.

Wir schauen die Frau am Schalter ernst an. Wir erklären ihr, dass wir unbedingt um 16 Uhr in Auckland sein müssen, Geschäfts Termin. Sehr wichtig!
Kurzerhand bekommen wir die beiden letzten Plätze im nächsten Flieger nach Christchurch. Der geht leider in 10 min und so rennen wir wie die bekloppten durch den Flughafen, "this is the final call for Mr. Kuester and Mr. Slezak" in den Ohren, drängeln uns überall rücksichtslos vor und schaffen es gerade noch ins Flugzeug. Alle anderen Passagiere warten schon auf uns, und manch rügender Blick trifft uns als wir uns durch die Sitzreihen quetschen.


Was bisher geschah:
Samstag morgen sind wir aus unserem Hostel an der Coral Coast ausgescheckt und 2.5std mit einem alten klapprigen Bus der an den Bergen fast stehen blieb, Richtung Nadi gefahren. Auf dem Weg wollten wir uns noch den 7. schönsten Strand der Welt anschauen. Von einer Bushaltestelle aus nahmen wir ein Pickup-Taxi, also einfach einen Bauern der uns auf seiner Ladefläche mitnahm. Am Strand angekommen fing es dann in Strömen an zu regnen aber wir trotzten der Witterung und machten auch noch einen Ausritt zu Pferde.
Danach verhandelten wir dann mit einem Taxi, um direkt nach Nadi in unser Hostel gefahren zu werden. Nachdem wir das Auto durch anschieben gestartet hatten, gings los. Für nur 14$, also weniger als 7 Euro fuhren wir mehr als 1 Stunde nach Nadi, waren noch schnell in einem Surfschop und ckeckten dann im Hostel ein.
Leider hatte ich meine Kredikarte im Laden vergessen und da dieser schon zu hatte und wir am nächsten morgen schon früh abflogen, musste ich sie dann sperren lassen! Dann habe ich noch meinen Pullover an der Coral Coast vergessen aber hoffe, dass ihn zwei deutsche Mädels für mich mitnehmen.

In Christchurch haben haben wir dann noch Celia, eine ehemalige Voluntärin von Hohepa getroffen, somit hat sich unser Aufenthalt dort sehr gelohnt. Zurück in Auckland stellte sich dann leider heraus, dass mein Rucksack abhanden gekommen war. Er kam dann Abends mit dem Taxi :-)

Jetzt habe ich gerade fertig für Australien gepackt. Mein Rucksack wiegt garantiert mehr als 20kg aber dass werde ich dann morgen sehen ;-) Bis jetzt habe ich auch noch kein Hostel etc. gefunden. Bin mal gespannt wies ausgeht.

Donnerstag, 12. Juni 2008

Fiji - Eindruecke

Nach eineinhalb Wochen auf kleinen Inseln und an traumhaften Straenden bin ich nun wieder auf der Hauptinsel Viti Levu, zwischen Nadi und Suva. Nach Sonnenschein und Hitze koennte der Kontrast nicht groesser sein: es regnet wie aus Eimern.
Ich bin natuerlich seehr entspannt, tue nicht viel. Bei dem regen lese ich nur oder surfe im internet. Meine letzte Insel war winzig, du haettest einen Ball von einem Ende zum anderen werfe koennen! Das war natuerlich sehr exotisch :-) Bin dort auch mit einem Katamaran gesegelt, natuerlich allein. Ansonsten bin ich mit Haien geschnorchelt, mit Manta-Rochen geschwommen und habe an den schoensten Riffen geschnorchelt. In der Haengematte unter Palmen gelegen und das tuerkise Wasser bewundert. Ausserdem war ich fischen, habe mit einem Octupus gekaempft, mich am Riff verletzt, Palmwein getrunken und eingeborenen Doerfer besucht. Wirklich ein Traum dieses Land.
Allerdings holt einen die Wirklichkeit auf der Hauptinsel dann wieder ein. Die Armut, die alten Busse die du vielleicht aus Afrika kennst, Bauern die Ihre Felder mit Ochsengespannen pfluegen und Kriminalitaet, die ich nur in Form von vielen Sicherheitsleuten, hohen Stacheldrahtzeunen und Wachhunden erahnen kann. Ausserdem wird einem geraten, Abends selbts fuer nur 100m ein Taxi zu nehmen. Ich werde deswegen auch nicht nach Suva, der Hauptstadt Fijis gehen, da es dort wohl sehr schlimm sein soll.
Durch Gespraeche mit Fidjianern habe ich erfahren, dass gerade die jungen Leute die Polizei und die Militaerdiktatur hassen und es regelmaessig Kaempfe zwischen Polizei und Jugendlichen gibt. Jedern wartet Sehnsuechtig auf Neuwahlen und beschwert sich ueber die Preise, die durch die mehrfachen Putsche und Embargos der umliegenden Laender unglaublich in die Hoehe gestiegen sind.

Soviel von mir. Gruss an alle und bis zum naechsten Mal,
euer Christian

Donnerstag, 29. Mai 2008

Bula - Mein erster Tag in Fiji

Nach meinem 30 stduendigen Flug nach Auckland, Neuseeland bin ich nun nach einem weiteren 3std Flug in Nadi, Fiji angekommen.
Neben den Palmen und dem klaren blauen Wasser faellt sofort auf, dass Fiji sehr arm ist. Neben dem Geldautomaten steht ein Wachmann und der Taxifahrer wollte gleich am Anfang ueber ein grosszuegiges Trinkgeld verhandeln :-) Die Strassen sind sehr loechrig und die Bauarbeiter die sie ausbessern sollen, liegen am Strassenrand unter einer Palme und halten eine wohl ewig andauernde Viesta. Die Strassen sind gefuellt mit alten Bussen und klapprigen Autos welche hin und wieder von einem nagelneuen Jeep abgeloest werden. Am Strassenrand laufen Maenner mit Strohbuendeln auf dem Ruecken und passieren Maenner, die Handytelefonierend auf und ab gehen. Der Kontrast zwischen Armut, Traditionen und neuster Technologie koennte nicht groesser sein.
So langsam merke ich meinen Jetlag der sich bis jetzt ganz gut im Zaum gehalten hat; und so doese ich in einer Haengematte unter einem der typischen Strohschirme am Strand ein. Ein leichter warmer Wind bringt die maechtigen Palmen zum rauschen und umspielt meinen Koerper...